Ich liebe Wald. Den Duft. Die Geräusche. Die Ruhe. Heimat ist da, wo die Berge richtig stehen, hat mal jemand gesagt. Ja, stimmt. Und für mich auch: Heimat ist da, wo ich den Wald kenne.
Mein Lieblingswald ist der bei meinem Elternhaus. Welch Privileg, vor der Haustür ein solches Paradies zu haben. Und erst noch mit einem gepflegten Vitaparcours drin. Ja, ich habe dieses lustvolle Outdoor-Training wieder entdeckt. Mittlerweile schaffe ich sogar vier Längen bei Posten zehn! Mein Lieblingsposten jedoch ist Nummer zwölf. Nicht etwa, weil ich das besonders gut könnte, sondern weil es besonders gut tut. Zumindest in meinem Lieblingswald. Mehr dazu später.
Denn bis ich bei diesem Posten bin, bin ich schon an zwei gefüllten und stinkenden Robidog-Säckli vorbei gekommen. Säuberlich deponiert am Wegrand. Wahrscheinlich vor geraumer Zeit. Um auf dem Rückweg mitgenommen zu werden? Wann? Zwei Wochen später? Würde man da Fifis Exkrement nicht lieber der Natur überlassen, statt es noch Christo-mässig rot zu verhüllen?
Nun denn, zurück zu Posten zwölf: Liegestütz rücklings heisst die Übung. Wer hier diese Übung macht und den Blick schweifen lässt, sieht ein Holzherz an einem Baum. Und in dieses Herz ist eingefräst: «Ich bin gut». Jedes Mal, wenn ich hier bin, mein Trizeps brennt und mir der Schweiss in die Augen tropft, danke ich der Person, die diese kleinen Herz-Botschaften im Wald verteilt hat. Und jedes Mal, wenn ich ein neues Herz entdecke, freue ich mich über die inspirierende Wirkung von wenigen Worten. Merci.
Martina Flück – heimisch in mehreren Wäldern