Kreisschule Thal beim Einsatz im Naturpark Thal
239 Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Thal arbeiteten für die Natur

Einsatz der Kreisschule Thal im Naturpark Thal

239 Schülerinnen und Schüler der Kreisschule Thal packen im Naturpark Thal an

Thaler Schülerinnen und Schüler haben bei diversen Arbeitseinsätzen und im Bildungsangebot «Wald, Holz, Klima» draussen in der Natur gezeigt, dass sie anpacken können. Insgesamt arbeiteten sieben 9. Klassen im Naturpark Thal, 122 Schüler der 8. Klasse nahmen am Bildungsangebot teil.

«Draussen arbeiten, ein Handwerk erlernen, durchbeissen, Zusammenhänge in der Natur verstehen, Verantwortung übernehmen», das sind die Ziele der Projekttage «Arbeitseinsätze im Naturpark Thal» der 9. Klassen der Kreisschule Thal, wie Verena Meister, Co-Schulleiterin der Kreisschule Thal, erklärt. Die Projektwoche sei im 9. Schuljahr des Kantons vorgesehen, wo praktisches Arbeiten und das Sammeln von Erfahrung in verschiedenen Berufswelten im Vordergrund stehen soll. Dem geht das Bildungsangebot «Natur, Wald und Klima» auf dem Holzweg Thal in der 8. Klasse voran. Heuer haben 239 Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen und Einsatzleiter unter Einhaltung der Corona-Vorsichtsmassnahmen Wege unterhalten, Tritte gesetzt, einen Abschnitt des Rickenbächlis revitalisiert, Waldränder und Weiden gepflegt, Ast- und Steinhaufen gebaut, auf dem Holzweg Tannen mittels Beil und Säge gefällt und Nisthilfen für Insekten geschreinert.

Vorfreude auf den Einsatz war da
Auf dem Abschnitt des Rickenbächlis kurz vor der Gemeindegrenze zu Herbetswil ist die Sek B3a aus Matzendorf mit Klassenlehrer Armando Choque auf Gemeindeboden Aedermannsdorf im Einsatz. «Diese sogenannte Instream-Restaurierung läuft im Rahmen des Projektes ‹Fischer schaffen Lebensraum› des Solothurner Fischerei Verbandes SoKFV und der Interessengemeinschaft Naturschutz Thal INT», erzählt Markus Egli, Pächter des Gewässers und Kopf des Einsatzes. Die Massnahmen zur Revitalisierung würden direkt im Flussbett vorgenommen: Die Jugendlichen binden Faschinen, die sie als Lebensräume und Rückzugsorte im Fluss befestigen und Kies wird als Laichgrund eingestreut. «Da das Rickenbächli, im Gegensatz zur Dünnern, wo die gleichen Massnahmen vorgenommen werden, kleiner und überschaubarer ist, bietet es die perfekte Ausgangslage für die Arbeit mit Schulklassen», sagt Andrin Dürst, Projektleiter Natur und Landschaft des Naturpark Thal. Durch die Revitalisierung der Bäche soll der Lebensraum für Wasserorganismen aufgewertet werden. Mehr Struktur in der Landschaft aktiviert den Bach als Vernetzungsachse und trägt zur Wasserqualität im Thal bei.

Ein weiteres Projekt beschäftigt die Klasse E3a aus Balsthal auf dem Vorder Brandberg, wo die Weide für die Heidelerche gepflegt wird. Die seltene Vogelart mit noch intaktem Vorkommen im Thal bevorzugt die hiesigen landschaftlichen Qualitäten: eine halboffene, strukturreiche und besonnte Vegetation. Darum wird die längst eingewachsene Weide von den Schülerinnen und Schülern ausgeholzt und gemäht, Steine werden gesammelt und zu Steinhaufen formiert. Letzteres dient dem Vogel als Singwarte und zur Erbeutung der Insekten.

Thaler Netzwerk wird erweitert
Was Wald und Holz mit unserem Klima zu tun haben, wird jedes Jahr den 8. Klassen der Kreisschule Thal vermittelt. Der eintägige Workshop findet jeweils auf dem Holzweg Thal statt, vermittelt den Jugendlichen wichtige Kenntnisse zum Ökosystem Wald und zeigt die Zusammenhänge zwischen Vegetation und Klima auf. Unter fachkundiger Leitung von Revierförster Kilian Bader und Forstwart Sebastian Fassbind von Forst Thal fällen die Jugendlichen einen Baum. Mit Schreinern und Zimmerleuten des Branchenverbundes Holzhandwerk Thal bauen sie ein Insektenhotel. Der Workshop bietet spannende Einblicke in die Arbeit von Forstbetrieben und Holzhandwerk und zeigt künftige Berufsmöglichkeiten. «Ich beobachte, dass diese Zusammenarbeit das Netzwerk im Thal erweitert und festigt», sagt Verena Meister. Schulen, Vertreter von Vereinen und Betrieben, Naturpark, Eltern und ehemalige Lehrpersonen rückten näher zusammen.

Bild: ZVG