«Nimm meine Augen und schau!» Blickwinkel und Standortwechsel verändern Perspektiven. Stau sehen oder drinstecken, Gast oder Gastgeber, Jäger oder Gejagter sind wesentliche Unterschiede. Die Sicht in andere Töpfe, Gärten, Länder und Kulturen erweitert nicht nur den Horizont, sondern fördert auch das Verständnis für anders Denkende. Und doch ist es zu Hause am schönsten. Der Scholle bleibt man treu und gibt nichts auf, um für Unbekanntes seine warme Stube zu riskieren.
Allerdings ist Wohlstand gefährlich. Er macht bequem, faul und egoistisch! Convenience bedeutet Bequemlichkeit. Gemeint ist damit nicht nur Fast Food, Billigmöbel und Wegwerfmode, sondern alles, was das Leben erleichtert. Auch die vielen «Helferlein» im Alltag, die ihren Antrieb meist einem Motörli verdanken. Im Haushalt, bei Arbeit, Hobby oder Sport. Grenzenlose Fantasie und raffinierte Werbung wecken unbekannte Begierden. Wieviel davon wird aktiv genutzt? Die vollen Abfallmulden der Rysor Entsorgungshalle zeigen einen anderen Blick.
Wer gibt zuerst auf? Die Wirtschaft oder die Natur? Die einen konsumieren sorglos, andere demonstrieren und weitere verweigern Massnahmen zum Schutz vor Corona. Eine deutliche Mehrheit muss mit Weitsicht und Vernunft überzeugen. Die aktuellen Abstimmungen zeigten, wie Blickwinkel unterschiedliche Ansichten hervorrufen.
Louis Bischofberger, weder Sterngucker noch mondsüchtig, geniesst heute um 23.05 Uhr den Weitblick zum Vollmond.