Mit digitaler Hilfe die (Holz-)Wärme steuern

Heizen mit Holz? Was früher in privaten Haushalten gang und gäbe war, mutet heute eher seltsam an. Die klassische Holzfeuerung zur Beheizung von Haus oder Wohnung wurde längst vom gemütlichen Cheminée oder dem platzsparenden Schwedenofen abgelöst – konnte man meinen. Dem ist aber nicht so. Mit Holz lässt sich heute ganz gut heizen; ohne grossen Aufwand und digital steuerbar.

Und wer sorgt für den Kaminofen oder das Cheminée im Haus? Der Hafner. Er, auch Ofenbauer genannt, ist gewöhnlich Allrounder. Er arbeitet mit Holz, Stein und Stahl. Und spielt gekonnt mit dem Feuer, das kommt dazu. Lange waren das klassische und offene Cheminée der grosse Renner für Einfamilienhausbesitzer. Später kam der Schwedenofen hinzu und brachte eine gemütliche Stimmung in die Wohnzimmer oder Wintergärten. Auch Wärme. Die verflüchtigte sich aber vor allem im Kamin und ins Freie. Deshalb wurden die Öfen bei einer Sanierung mit einer Keramikglasfeuertüre verschlossen.

Ganz auf Holz umstellen?
Wer heute seine Heizung auswechseln lassen muss, macht sich automatisch Gedanken darüber, ob ganz oder teilweise auf erneuerbare Energien umgestellt werden soll. Holz gehört dazu. Eine Holzfeuerung lässt sich auch im Keller installieren und das Haus zentral beheizen. Allerdings muss ständig jemand Holz nachschieben. Ein Kaminofen soll nicht nur zweckmässig sein, er ist ein dekorativer Teil des Wohnraums. Und wenn er einen oder meh rere Räume auch gleich noch wirksam beheizt, umso besser. Architekten und Planer sind eher zurückhaltend, wenn es um eine Holzfeuerung geht. Der Grund ist einfach: Sie fürchten das Kondenswasser was den Wärme-/Kälteaustausch im Kamin auslösen kann. Die Kaminofenbauer haben nicht geschlafen. Einerseits sind die Vorschriften heute sehr scharf, was die Ofenbauer dazu gezwungen hat, neue Lösungen zu entwickeln.

Ein Quantensprung
Dazu gehören etwa die Kaminöfen der dänischen Firma HWAM, die seit mehr als 45 Jahren Kaminöfen produziert und zwischenzeitlich eine digitale Steuerung die Luftzufuhr reguliert und dadurch die Verbrennung optimiert. Diese Entwicklung ist ein Quantensprung und wird gesteuert mit einer «Smart Control»-App- Entwickelt wurde dieses filigrane System von der Technischen Universität Dänemark. Die so steuerbaren Öfen gibt es in verschiedenen Grössen. Was passiert im Ofen? Die Menge an Holz, Wärme und der Sauerstoff sind die drei wichtigsten Faktoren, um ein Feuer zu entfachen. Die Temperatur soll so schnell wie möglich 750° erreichen, um das Risiko von Gas- und Partikelemissionen zu reduzieren. Manuell lässt sich diese Kombination kaum genau erreichen. Dafür sorgt bei WHAM-Öfen die SmartControl-Technologie.

Schnelle Wärmeregulierung
Ein Ofen installiert man immer da, wo er die Raumluft erwärmen soll. Das sind primär der Wohnraum, Korridor oder die Küche. Wenn es die Umstände erlauben, können mit einem Speicher ofen mehrere Räume beheizt werden. Das Problem von Kaminfeuerungen ist das schnelle Aufheizen eines Raumes und schwierige Kontrollierbarkeit der Wärmeentwicklung. Deshalb ist SmartControl entstanden, weil es in den Räumen heute gewöhnlich zu warm ist. Das gilt vor allem für Neubauten nach Minergiestandard. Mit dem neuen System lässt sich die Wärme problemlos regulieren – ganz einfach mit der App.

Rauchgasarm
Der Trend für Holzfeuerungen ist klar zunehmend, und sie sind weitgehend rauchgasarm. Unterschreiten sogar den unteren Grenzwert (50 mg) noch um rund 20 mg. Ein wichtiger Punkt ist das aber die Verwendung eines einheimischen Energiestoffes. Ein guter Speicherofen hält die Wärme zwischen 12 und 36 Stunden. Bei diesen Modellen sind die Specksteinöfen eher rückläufig, weil sie mehr Platz benötigen als moderne Kleinspeicheröfen. Wer es besonders romantisch mag und dafür auch das nötige Kleingeld hat, lässt sich vom Hafner einen Kachelofen einbauen – ein bekannter, nachhaltiger Wärmespender.

Die Preise
Wer einen Kaminofen auf seiner Wunschliste hat, sollte unbedingt einen Fachmann aufsuchen. Der Kauf eines Ofens ist das eine, der Bau des Kamins und die Anschluss-Montage das andere. Ein Kamin kann gut und gerne bis 10 000 Franken kosten; ein Fassadenkamin zwischen 2500 bis 5000 Franken. Den Ofen selber ist aber 2500 Franken erhältlich. Der sehr dekorative, aber auch teure Kachelofen kostet ab 20’000 Franken.

Text & Bild: Immobilien-Woche
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