Ansprechend fürs Auge, funktionell, sicher, wärmedämmend und mit Schallschutz ausgestattet. Diese guten Eigenschaften zeichnet eine qualitativ hochstehende Haustüre aus. Auch bestehende Türen können entsprechend nachgerüstet werden.

Funktionelle Türen, die optisch punkten

Eine Haustüre muss heute vieles leisten, sie ist sozusagen ein perfektionierter Kompromiss aus vielen guten Eigenschaften. Ein Multitalent, das auch optisch punktet und gut gepflegt ohne weiteres 50 Jahre hält, ein halbes Leben also.

Nicht alle Hausbewohnerinnen und Hausbewohner gewichten Sicherheit gleichermassen. Den mechanischen Einbruchschutz misst man mit sogenannten Widerstandsklassen. Je höher die Widerstandsklasse, desto schwieriger der Einbruch. Für den durchschnittlichen bis gehobenen Wohnbereich werden die Widerstandsklassen RC2 oder RC3 empfohlen. Je höher die Widerstandsklasse, desto länger halten Türen und Fenster einem Angriff durch einen Einbrecher stand, der in der Regel den Weg des geringsten Widerstands sucht und in 80 Prozent der Fälle zum nächsten Objekt zieht, wenn er – meist ausgerüstet mit einfachem Hebelwerkzeug – keinen raschen Erfolg erzielt.

Achtung Einbrecher!
Wie macht man dem Einbrecher seine Arbeit madig? Erschwerend wirkt bereits, wenn der Einbrecher seinen Hebel an mehr als nur einem Ort ansetzen muss. Diesen Effekt bewirken Türsicherungen mit Mehrpunktverriegelungen, bei denen neben dem mittigen Hauptschloss weitere Riegel oder Schwenkhaken in den Türrahmen greifen. Bei neuen Türkonstruktionen ist die Mehrfachverriegelung Standard, bei alten Haus- und Wohnungstüren kann sie nachgerüstet werden. Das allein reicht aber nicht aus. Bei einer Nachrüstung sollte das gesamte Türsystem bestehend aus Türblatt, Rahmen, Bänder, Beschläge und Schliessbleche berücksichtigt werden. Und: Nicht nur die Haustüre allein bietet ungebetenen Gästen einen Zutrittsort. Sie steigen gerne auch über Fenster, Balkon- und Garagentüren sowie Schachtgitter ins Haus. Deshalb müssen auch diese «Eintrittspforten» entsprechend in das Sicherheitskonzept miteinbezogen werden.

Zwischen zwei Klimawelten
Rückt man Haustüren in den Fokus, ist die Sicherheit dennoch nur eine Eigenschaft von vielen, die diese in sich vereinen. Im Gegensatz zu früher, als Wohnhäuser nur partiell geheizt wurden und lediglich ein bis zwei Räume warm waren, herrscht heute im Innenbereich ein konstantes Wohlfühlklima, das in einem engen Temperaturfenster von 21 bis 24 Grad liegt. Demgegenüber wirken an der Aussenseite starke Temperaturschwankungen von über 30 Grad bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 Prozent im Sommer, zu Minusgraden und einer viel geringeren Luftfeuchtigkeit im Winter.

Diese grossen Schwankungen auf der Aussen- und die konstante Temperatur im Innenbereich stellen ebenfalls hohe Ansprüche an eine Türe. Man spricht vom Differenzklimaverhalten. Das heisst, die Türe muss bei unterschiedlichen Klimaten im Innen- und Aussenbereich möglichst formstabil bleiben. Das heisst, eine Türe soll gut isolieren und braucht dazu in Dämmstoffen eingeschlossene Luft. Zur Schallabsorption werden vor allem geschichtete Bestandteile eingesetzt, während kompakte Materialen dem Brand- und Einbruchschutz dienen.

Multifunktionalität auf engem Raum
Diese gegensätzlichen Eigenschaften unter einen Hut, beziehungsweise in ein Türblatt zu bringen, das ist die Kunst. Nicht verwunderlich also, dass sich die Dicke einer Tür von früheren 20 bis 35 Millimetern auf heute 60 Millimeter und mehr ausgedehnt hat. Tendenz steigend: Türen werden immer dicker, weil man ihre Multifunktionalität weiter steigert, immer mehr darin verpackt, zunehmend auch Kabelführungen für deren Digitalisierung zum Beispiel. Inzwischen haben sich Standards entwickelt, die einen verstärkten Fokus auf die eine oder andere Eigenschaft legen. Schallschutz beispielsweise hat an einer viel befahrenen Strasse einen höheren Stellenwert als in einem ruhigen Wohnquartier, eine stark der Witterung ausgesetzte Türe andere Ansprüche als eine gut geschützte.

Beim Kauf einer neuen Haustüre geht es also um die Wahl eines überaus komplexen Produkts. Welche Eigenschaften, man wie gewichtet, ist im Vorfeld gut zu überlegen, dem Standort und der Ausrichtung eines Hauses anzupassen. Nebst den inneren Werten, muss auch die Oberfläche einer Türe überzeugen. Feine Risse im Lack können einen Eintrittsort für Feuchtigkeit bilden, den Alterungsprozess beschleunigen und zum Verzug der Türe führen. Deshalb ist auch der Unterhalt einer Türe wichtig.

Tetxt & Bild: Immobilien-Woche
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