Die Verantwortlichen des Balsthaler Samichlaus haben ein Schutzkonzept für den diesjährigen Samichlausbesuch erarbeitet. Grundsätzlich sei die Lage unter COVIT-19 sehr ernst zu nehmen, jedoch sieht man Möglichkeiten, dass der Samichlaus trotzdem viele Kinderaugen zum Leuchten bringen kann.
Ein mehrseitiges Schutzkonzept wurde vom Chlaus-Komitée Balsthal (bestehend aus Turnverein Balsthal und FC Klus-Balsthal sowie dem Helferverein Jubla Balsthal) erarbeitet, welches die geltenden Hygieneregeln, Abstände und auch die Nachverfolgbarkeit (Contact-Tracing) vom BAG miteinbeziehen. Die Samichlausbesuche erfolgen dieses Jahr ausschliesslich im Freien. „Ja, der Samichlaus kommt dieses Jahr, einfach bleibt er draussen und geht in keine geschlossenen Räume, schon gar nicht in Wohnungen. Ausserdem wird alles mit dem nötigen Abstand und keinerlei Körperkontakt stattfinden. Auf den Handschlag mit dem Samichlaus, dass sich ein Kind etwas besonders hinter die Ohren schreiben muss, wird in diesem Jahr verzichtet“ so die Koordinatorin vom Chlaus-Komitée Balsthal, Claudia Allemann.
Gestaffeltes Schminken und Bereitstellen
Damit die Abstandsregeln und Hygienemassnahmen sowie die geltenden kantonalen Regeln (Versammlungsverbot von mehr als fünf Personen) bereits beim Schminken und Bereitstellen der Samichläuse und Schmutzlis eingehalten werden können, wird gestaffelt aufgeboten, geschminkt und losgeschickt. Es sind somit nie mehr als fünf Personen gleichzeitig vor Ort. Die nur in diesem Jahr verwendeten Einweg-Baumwoll-Handschuhe werden nach jedem Einsatz vernichtet. Nach dem Einsatz werden die Helfer/-innen mit einem Sandwich nach Hause entlassen. Zudem werden viel weniger Leute aufgeboten, als das in normalen Jahren mit Chlaus-Umzug und -treiben der Fall wäre.
Keine Vermietung von Chlaus- und Schmutzlikostümen
Im sehr speziellen Jahr 2020 werden vom Chlaus-Komitée zudem keine Samichlaus- und Schmutzlikostüme an Private oder Vereine vermietet.
Kein Umzug und kein Chlaus-Treiben
An einer Austauschsitzung mit dem Gewerbeverein Balsthal-Klus wurde das Chlaus-Komitée darüber informiert, dass der Chlausmäret in diesem Jahr nicht stattfindet. Die Balsthaler Samichläuse werden in diesem Jahr entsprechend auch nicht beim traditionellen Samichlaus-Umzug und dem -Jagen zu bestaunen sein. Philipp Baumgartner (Ober-Chlaus) meint dazu: „Durch die nachvollziehbare Absage des Chlausmärets war die Entscheidung den Umzug und das Jagen in diesem Jahr nicht stattfinden zu lassen, sehr schnell gefällt! Die nicht kontrollierbare Menschenansammlung wäre schlicht zu riskant gewesen, mittlerweile sogar illegal.”
Viel Herzblut für die älteste Tradition in der Region
Über 150 Jahre alt ist der Balsthaler Samichlaus-Brauch. Deshalb und vor allem der Kinder wegen setzen die Verantwortlichen alles daran, dass der Samichlaus für alle Beteiligten sicher und risikofrei über die Bühne gehen kann. Der Aufwand in der Vorbereitung und nach dem Anlass sei zwar grösser als sonst. Man mache das aber mit Vernunft und noch mehr Herzblut für die Sache. „Wir Balsthaler Samichläuse sind schliesslich nicht umsonst zweimal offizielle Samichlausweltmeister geworden“ mein Thomas Dobler, der Corona-Verantwortliche für den diesjährigen 6. Dezember.
Und wenn alle Stricke reissen?
Auch für diesen Fall hat das Chlaus-Komitée eine Lösung in petto: Sollten die Vorgaben von Bund und Kanton soweit angezogen werden, dass auch auf Besuche im Freien verzichtet werden müsste, dann wird jedes Kind am 6. Dezember eine kleine Aufmerksamkeit vom Samichlaus im Briefkasten vorfinden.