Der Natur- und Vogelschutzverein Härkingen (NVVH) realisierte kurz vor den neuerlichen Einschränkungen des Bundesrats bezüglich Versammlungsgrössen noch ein neues Projekt – notabene das grösste Naturschutzprojekt in seiner jüngeren Zeit.
Auf der oberen Allmend/Rüti in Härkingen unweit des örtlichen Waldhauses wurden drei grosse Heckenstreifen realisiert. Die Länge der neugepflanzten Hecken beläuft sich auf 300 Meter, insgesamt wurden dafür 888 einheimische Sträucher gesetzt. Damit ein so grosses Projekt überhaupt möglich ist, bedarf es eines Zusammenspiels mehrerer Partner. Da ist zum einen die Bürgergemeinde Härkingen, der das Land gehört. Sie hat es an fünf lokale Landwirte verpachtet, die dieses bereits seit der Jahrtausendwende extensiv bewirtschaften. Drei der fünf Landwirte zeigten sich bereit, auf ihrem Landstreifen Hecken pflanzen zu lassen und diese künftig auch zu pflegen. Auch der NVVH wird sich an der Pflege der Hecke beteiligen. Das Amt für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft des Kanton Solothurns, war ebenfalls in das Projekt involviert, indem es in enger Zusammenarbeit mit dem Verein die Realisation plante und sämtliche Kosten für die Pflanzen übernahm.
Damit wird das Gebiet Teil des Mehrjahresprogramms Natur und Landschaft des Kantons, das zum Ziel hat, zu einem langfristigen, qualitativen Mehrwert für Natur und Landschaft mittels eines grossflächigen Biotopverbundes im Kanton Solothurn beizutragen.
Wetter perfekt, Boden aufgeweicht
Insgesamt 30 Mitglieder des NVVH versammelten sich am 24. Oktober, um die fast 900 Sträucher zu pflanzen. Das Wetter war perfekt, der Boden nach kräftigem Regen in den Tagen zuvor aufgeweicht, und der Bodennebel wurde im Verlaufe des Tages von der goldenen Herbstsonne vertrieben. Mit zwei Pflanzlochbohrern wurden sämtliche Löcher anhand der Markierungsschnüre ausgehoben. Nach dem Verteilen der Pflanzen machten sich nun die Vereinsmitglieder an das eigentliche Pflanzen, auch sieben Kinder halfen mit ihren kleinen Schäufelchen tatkräftig und mit viel Eifer mit.
Geförderte Biodiversität
Die Hecke vernetzt einen abwechslungsreichen Lebensraum und wertet ihn zusätzlich auf. Im Zusammenspiel mit den extensiv bewirtschafteten Kulturen wie Heumatten, Hochstammobstbäume und Waldrand sowie dem angrenzenden Biotop des NVVH und der Kiesgrube wird das Gebiet zu einem vielseitigen Mosaik an unterschiedlichen Habitaten. Nicht nur heimische Tier- und Pflanzenarten werden von dem aufgewerteten Lebensraum profitieren, sondern auch naturinteressierte Personen aus der Gemeinde werden an der geförderten Biodiversität viel Freude finden.