Bevor es zum ersten Mal richtig friert, sollten die meisten Kübelpflanzen ins Winterquartier gebracht werden. Viele der exotischen Schönheiten mögen es nämlich gar nicht, wenn es kalt wird. Da die verschiedenen Pflanzen ganz unterschiedliche Ansprüche an ihr Winterquartier stellen, gilt es die jeweiligen Besonderheiten genau zu beachten.
Das Überwintern von Kübelpflanzen ist wichtig. Besonders die Kübelpflanzen würden unsere kalten Winter (wenn auch nur kurzzeitig) nicht überleben.
Kübelpflanzen
Je nach Pflanzenart gibt es für die Einwinterung von Kübelpflanzen verschiedene Möglichkeiten. Kalthaus oder Wintergarten, Treppenhaus und Keller oder die professionelle Überwinterung beim Gärtner.
Wintergärten, die unbeheizt oder temperierbar sind, eignen sich ausgezeichnet zur Überwinterung von Kübelpflanzen. Im Wintergarten sollten ein Frostwarner und ein Warmluftheizer installiert werden. Wenn ein Treppenhaus kühl und hell ist, eignet es sich zum Aufstellen einiger Kübelpflanzen. Gegossen werden die Pflanzen nur sparsam, damit die Pflanzen nicht in Trieb kommen. Es darf auch nicht gedüngt werden. Häufiges Lüften ist wichtig. Die Überwinterung beim Gärtner ist der «Rolls Royce» unter den Einwinterungsmöglichkeiten. Sie werden zur richtigen Zeit abgeholt, in den Wintermonaten gepflegt, im Frühling mit Nährstoffen versorgt und dann im Frühling wieder an ihren angestammten Platz gestellt. Es gibt keine gemeingültigen Kosten. Meistens werden nach Kübeldurchmesser oder nach Fläche (Quadratmeter) Pauschalen verrechnet. Darin eingeschlossen sind der Pflanzenschutz, Dünger sowie der Rückschnitt im Frühling. Wenn Pflanzen neu eingetopft werden müssen, werden diese Kosten ebenso separat berechnet wie auch der Hin- und Rücktransport der Pflanzen.
Das Einwintern
Die meisten Kübelpflanzen müssen rostfrei überwintert werden. Das Einräumen ins Winterquartier sollte vor den ersten Frösten geschehen. Einige Arten werden schon bei Temperaturen nahe Null Grad schwerwiegend geschädigt. Andere wie Granatapfel, Essfeige und weitere laubabwerfende Pflanzen brauchen als Auslöser für den Laubfall eine möglichst kalte Periode. Eine Nacht mit leichtem Frost genügt meistens, Kübelpflanzen müssen vor dem Einwintern auf ihre Ruhezeit vorbereitet werden. Deshalb wird ab Ende September nicht mehr gedüngt. Je nach Wetter schränkt man ab Oktober auch die Wassergaben ein.
Die Pflege
Kübelpflanzen wollen während der Wintermonate kühl, luftig und manche auch hell stehen. Die Ansprüche an die Temperaturen sind sehr unterschiedlich. Ein Standort mit 5 bis 10° Celsius ist für die meisten Pflanzen im Idealbereich. Die Luftfeuchtigkeit im Winterquartier sollte 50 Prozent nicht übersteigen, ansonsten können sich Pilzinfektionen ausbreiten. Gegossen wird je nach Pflanze von spärlich bis selten. Die Bewässerung ist sehr pflanzenindividuell, hängt vom Raum und den Bedingungen ab. Gemeinhin gültig sind die Tipps, eine Pflanze nicht vertrocknen zu lassen und während dem Einwintern nicht zu düngen.
Der Schutz
Trotz der niedrigen Temperaturen sind Schädlinge auch im Winterquartier recht aktiv. Besonders kurz nach dem Einräumen, wenn das Wetter noch warm ist, vermehren sich im Schutz der Räumlichkeiten Spinnmilben, Schild- und Wollläuse sowie Thripse. Eine genaue Erstkontrolle ist nötig, um einer explosiven Vermehrung entgegen zu treten. Ideale Bedingungen findet der Dickmaulrüssler, dessen Käfer vor allem in immergrüne Blätter hässliche Buchten frisst. einige Kontrollgänge mit Taschenlampe in der Nacht sind nötig, um die Tiere zu entfernen. Bei stickiger Luft treten Schimmelpilze auf. Abfallende Blätter müssen darum regelmässig eingesammelt werden.
Der Rückschnitt
Stichwort «Eisheilige». Nach Mitte Mai können auch die empfindlichsten Kübelpflanzen wieder ins Freie gestellt werden. Am Anfang ist ein Platz im Schatten sinnvoll, damit die Blätter nicht gleich einen Sonnenbrand erhalten. Wenn nö tig erfolgt nun ein Rückschnitt. An sehr wüchsigen Pflanzen (Oleander, Passionsblume, Jasminblüte und Einzianbaum) werden am besten alle Triebe um zwei Drittel zurückgeschnitten. Kübelpflanzen, die im Sommer an den Triebenden blühen, sollten stark gekürzt werden. Die Pflanzen werden dadurch auch buschiger und wachsen viel kompakter.
Überwintern von Pflanzen im Freiland
Sträucher oder Bäume im Freien überstehen in der Regel den Winter gut, sie müssen aber vor starker Schneelast geschützt werden. Besonders Gräser wie Pampasgras oder Chinaschilf nehmen Schaden, wenn man sie nicht rechtzeitig zusammenbindet. Immergrüne Sträucher sollten entsprechend zurückgeschnitten werden. Rosenstämme müssen eingepackt und die Krone mit Flies geschützt werden. Natürliches Isolationsmaterial wie Laub oder Tannäste sind immer ein gutes Mittel, um Pflanzen vor Kälte und Wintersonne besser zu schützen. Gartenexperten empfehlen aber für diese Arbeiten – besonders wenn es ich um heikle oder mediterrane Pflanzen handelt – möglichst eine Fachperson beizuziehen, weil die Schutzmassnahmen abhängig sind von Pflanzenart, Standort etc. Nach Meinung von Experten gibt es keine allgemeingültigen Tipps, die generelle Anwendung finden.
Bei Kübelpflanzen ist für das «Outdoor»-Winterlager die Temperatur entscheidend. Zitruspflanzen beispielsweise wie Zitrone, Grapefruit, Mandarine oder Orange, fühlen sich in einem windgeschützten Bereich noch bei maximal 5 bis 10 Grad plus wohl. Temperaturen darunter, vor allem über längere Zeit, schaden den Pflanzen massiv oder lassen sie sogar absterben. Olivenbäume sind erstaunlich robust und halten auch mal kurz Unternull-Temperaturen aus. Ideal sind aber Temperaturen von 5 Grad plus.