Das Freilichttheater «Asicht und Ussicht – Niklaus Riggenbach und der Bau des Säli-Schlössli vor 150 Jahren», das 2020 wegen der Pandemie abgesagt werden musste, wird auch heuer nicht stattfinden. Wegen der Schutzmassnahmen kann der Probebetrieb nicht rechtzeitig aufgenommen werden. Ungewiss ist auch, ob und in welcher Form ein Abendessen mit 50 Zuschauern möglich wäre.
«Es ist äusserst schade, dass wir die Produktion noch vor der ersten Probe absagen müssen. Es wäre aber auch sehr zermürbend, wenn wir wiederum, wie vor einem Jahr, während den Probearbei ten abbrechen müssten», sagt Autor und Regisseur Nicolas Russi. War zunächst ein Probebeginn Mitte Januar geplant, so wurde er bald um zwei Wochen verschoben. Aufgrund der heutigen Vorgaben könnte nun frühestens Anfang März mit den Proben begonnen werden, was eine Vorbereitungszeit von weniger als drei Monaten ergeben hätte. «Für ein Laien-Ensemble ist dies eine zu kurze Zeit. Zudem bedingt dieses Stück zusätzliche Vorbereitung, weil an mehreren Standorten gespielt wird und gleichzeitig eine Schlechtwetter-Variante für den Rittersaal einzustudieren ist.»
Die zweite grosse Unsicherheit besteht bezüglich der Kontakte. An allen Posi tionen der sechs Szenen sitzt oder steht das Publikum relativ eng und ohne feste Platzzuteilung. Das Abendessen auf der Terrasse oder im Restaurant kann für diese Anzahl Personen nicht coronakonform angeboten werden. «Für eine Tischordnung mit den erforderlichen Abständen fehlt der Platz. Es ist kaum anzunehmen, dass bis Ende Mai die Regelungen so gelockert werden, dass ein völlig normaler Restaurationsbetrieb möglich ist», sagt Säli-Schlössli-Gastgeber Jürg Mosimann. Die Initianten bedauern die neuerliche Absage umso mehr, als dass bereits wieder erste Sponsoringzusagen und Ticket-Anfragen eingegangen sind. Für 2021 mussten einzelne Rollen wegen der Verfügbar keit der Spieler umbesetzt werden und das Ensemble wurde leicht vergrössert. Die Zeit wurde aber auch genutzt, um weiter zur Person Niklaus Riggenbach zu recherchieren und das Stück noch attraktiver zu gestalten. «Aus einem Zufall während des ersten Lockdowns ist eine spezielle Form des Erzählers entstanden», sagt Russi bezüglich des überarbeiteten Textes, der vorläufig ungenutzt bleibt.
Ob 2022 nochmals ein Anlauf genommen wird, ist offen. Entsprechende Abklärungen und Absprachen mit den Spielerinnen und Spielern werden erst angegangen, wenn sich die Pandemie-Situation definitiv verbessert hat und sich eine gewisse Normalität abzeichnet.