Glück oder Luxus? Das «toi, toi, toi» zum guten Gelingen einer Prüfung oder vor einem wichtigen Auftritt ist historisch begründet. Was bis ins 18. Jahrhundert mit dreimal über die linke Schulter Spucken bekannt war, wandelte sich zum Zischlaut «tzz, tzz, tzz», dann zu «toi-toi-toi». Damit wollte man böse Geister vertreiben, um den Erfolg einer Theateraufführung zu garantieren. Sich für diese Wünsche zu bedanken, sei unklug, das bringe Unglück!
Wer gerne wandert und viel unterwegs ist, begegnet oft Mitmenschen in Begleitung von Hunden jeder Rasse. Für deren Geschäft ist perfekt gesorgt. Alle paar hundert Meter trifft man auf eine entsprechende Installation. Leider landen nicht alle mit Hundekot befüllten, knalligen Säcklein in den dafür vorgesehenen Behältern. Oft säumen sie vereint mit gelben Reviermarkierungen den Wegrand. Rund 500 000 Hunde teilen sich schweizweit 30 000 Robidog-Stationen. Im Schnitt pro Hundeklo bloss 17 Tiere! Das ist Luxus!
Aber wer sorgt sich aktuell um die Notdurft von Chauffeuren, Servicetechnikern und Monteuren, die beruflich für uns alle unterwegs sind und sich nicht in nützlicher Frist auf ihren eigenen Thron setzen können? Offene öffentliche Toiletten sind äusserst rar. Auch sind alle «Beizen» mit ihren Gratis-WC behördlich geschlossen. Wenn jetzt die Blase unerträglich drückt, die Därme gefährlich rumoren und keine Erlösung in Sicht ist, schwindet jede Hoffnung. Ja, da wäre neben jeder Hundetoilette ein Toi-Toi Häuschen für die menschliche Erleichterung ein echter Glücksfall, eine Erlösung und kein Luxus!
Louis Bischofberger weiss, dass die Gastronomie deutlich mehr Probleme löst, als sie verursacht.