Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die erste Begegnung mit der Schwanenfamilie auf der Aare beim Stauwehr in Winznau Ende Mai 2020.

Die Höckerschwäne von der Aare

Die Begegnung des Schreibenden mit Familie Schwan war zufälliger Natur – auf dem Heimweg der Aare entlang

Es begann im Mai letzten Jahres: Zwei stolze Höckerschwäne schwammen mit ihrem flauschigen Nachwuchs zwischen Olten und Winznau auf der Aare. Seither gehört der suchende Blick nach den fünf Schwänen zu jedem Spaziergang.

Fast alle bleiben kurz stehen, wenn sie die Familie erblicken, zum Beispiel bei ihrem Nest, welches sie in einer Mulde am Ufer gebaut haben.

Vaterschaftsurlaub?
Im Juni ist einer der Altschwäne nicht mehr bei den Jungen. In der Facebook-Gruppe «Olten» gibt es weitere Meldungen von vier Schwänen – nur ein Radfahrer meldet fünf. Ob etwas passiert ist? Erst nach ein paar Tagen kann der Chronist erleichtert die komplette Familie wieder entdecken. Ob «der Papa vielleicht einen Männerabend» gehabt hat, wie auf Facebook scherzhaft gefragt wurde, kann leider nicht zweifelsfrei festgestellt werden …

Herbstferien oder nur Tagesausflug?
Im Herbst konnte die Familie auch für ein paar Wochen nicht entdeckt werden. Ob sie bereits in den Süden geflogen sind? Aber seit wann sind Schwäne Zugvögel? Wo sie waren ist leider nicht bekannt. Jedenfalls sind sie nach ein paar Wochen wieder an der gewohnten Stelle aufgetaucht. Auch später sind die Schwäne immer wieder für ein paar Tage verschwunden. Vielleicht erweiterten sie ihren Aktionsradius und waren einfach seltener an ihrem Stammplatz.

Fertig mit «Hotel Mama»
Jetzt scheinen die Schwäne in der Ablösungsphase zu sein. Vor rund zehn Tagen wurden die drei Jungschwäne erstmals alleine gesichtet. Am vergangenen Sonntag waren sie zwar noch in der Nähe der Eltern. Als einer der Jungen zu den Eltern schwamm, wurde er mit einem Fauchen verscheucht. Denn die jungen Schwäne ziehen nicht einfach weg, sie werden von den Eltern vertrieben. Natur pur eben!

Füttern?
Nein! Auch wenn es viele Leute gerne tun: das Füttern von Schwänen und Enten ist weder nötig noch sinnvoll. Im Gegenteil: Brot kann für sie sogar tödlich sein, da ihre Verdauung nicht auf solche verarbeiteten Speisen ausgerichtet ist. Die Tiere finden genügend Nahrung, auch im Winter.

Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
«Sünnele» im Nest beim Stauwehr bei Winznau
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Ausflug auf der Aare unter der Aufsicht der Eltern Ende Mai.
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Futtersuche im Juni auf der Winznauer-Seite der Aare.
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Tauchunterricht für den Nachwuchs.
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Revierverteidigung: Wer der Familie zu nahe kommt wird angefaucht.
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Egal ob Jogger oder Kanu-Fahrer, auf die Schwäne wird Rücksicht genommen.
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Vor wenigen Tagen: Ein Ausflug der Jungschwäne – und ohne Eltern.
Höckerschwäne von der Aare / Anzeiger Thal Gäu Olten
Ausgiebiges Putzen der rund 25 000 (!) Federn im Hochwasser am letzten Sonntag.
Text & Bilder: EMU