Der Kanton Solothurn weitet seine Teststrategie weiter aus: Seit letztem Freitag werden die Mitarbeitenden von 18 Kindertagesstätten regelmässig auf Covid-19 getestet. Gleiche repetitive Testungen laufen schon in Alters- und Pflegeheimen, überbetrieblichen Kursen und Unternehmen. Eine Ausdehnung ist in Planung.
Der Kanton Solothurn führt neu regelmässige und gezielte Testungen («Massentests ») bei Kita-Mitarbeitenden durch. Insgesamt haben sich 18 Institutionen mit rund 150 Mitarbeitenden für die wöchentlichen Antigen-Schnelltests freiwillig angemeldet. Durchgeführt werden diese vorerst von mobilen Einsatzteams. Wenn sich viele Menschen über längere Zeit in denselben Räumen aufhalten, steigt das Risiko, sich auch unter Einhaltung geltender Schutzmassnahmen mit dem Virus zu infizieren. Die repetitiven Testungen sind wichtig, um zeitnah Kontaktpersonen zu ermitteln und Infektionsketten zu unterbrechen. So lassen sich auch Corona-Infizierte ohne Symptome eruieren.
Für die Durchführung der Antigen- Schnelltests mittels Nasen-/Rachenabstrich führt der Kanton regelmässig Schulungen durch. Ausgebildet wurden 175 Mitarbeitende der Institutionen wie auch Personen der mobilen Einsatzteams. Im Zentrum stehen die Themen Hygiene- und Schutzmassnahmen, fachgerechte Durchführung der Tests und das Vorgehen bei positiven Testresultaten.
Gute Erfahrungen gemacht
Im Rahmen eines Pilotprojekts hat der Kanton Solothurn bereits im Dezember begonnen, regelmässige Nasen-Rachen- Abstriche und Antigen-Schnelltests in ausgewählten Unternehmen sowie in Gesundheitseinrichtungen durchzuführen. In der Zwischenzeit bieten rund ein Drittel der Alters- und Pflegeheime, der sozialmedizinischen Institutionen und Spitex-Organisationen ihren Mitarbeitenden solche Tests an. «Die Erfahrungen der letzten Wochen und Monate zeigen, dass ausgedehnte Ausbruchsuntersuchungen sowie gezielte und repetitive Testungen ein probates Mittel gegen die Ausbreitung von Covid-19 sind. Somit bleiben sie neben den geltenden Schutzmassnahmen und dem Impfen ein wichtiger Pfeiler in der Pandemiebekämpfung », sagt Kantonsarzt Lukas Fenner. Deswegen begrüsst der Kanton, dass der Bund im Rahmen seiner neuen Teststrategie auch die Kosten für die repetitiven Massentests in Unternehmen, Schulen und anderen Institutionen übernimmt.
Massentests in Unternehmen
Im Rahmen eines Pilotprojekts sollen in einem nächsten Schritt repetitiv gepoolte Speichel-PCR-Tests in Unternehmen stattfinden. Derzeit führt der Kanton Verhandlungen mit Dienstleistern, die diese Tests vor Ort durchführen sollen. Die Ausweitung auf weitere Unternehmen, aber auch Schulen, Heime und andere Institutionen, hängt insbesondere von der Logistik, einer IT-Plattform und den Laborkapazitäten ab.
TTIQ-Strategie spielt eine zentrale Rolle
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie spielt die TTIQ-Strategie eine zentrale Rolle, weil sie einen vertieften Einblick in das Infektionsgeschehen erlaubt. Das heisst: Ausgedehnte Ausbruchsuntersuchungen sowie repetitive Testungen, im Zusammenspiel mit einem umfassenden Contact Tracing, sind neben dem Impfen und der Einhaltung der allgemeinen Verhaltensund Hygieneregeln der Schlüssel, um Corona-Infizierte zu eruieren, Kontakte zurückzuverfolgen und dadurch Infektionsketten wirkungsvoll zu unterbrechen.
Olten erlässt Verzugszinsen für Unternehmen
Der Oltner Stadtrat hat beschlossen, dass Unternehmen, die Gelder aus dem kantonalen Härtefallprogramm erhalten, für die Steuerjahre 2020 und 2021 der Verzugszins auf Gesuch hin erlassen wird. Die Pandemie und die Massnahmen zur Eindämmung des Virus hätten dazu geführt, dass zahlreiche Firmen unverschuldet massive Umsatzeinbussen und Liquiditätsengpässe zu verzeichnen hätten. Da sie mit diesen Geldern die Fixkosten decken müssten, sei anzunehmen, dass viele die Vorbezugsraten nicht pünktlich bezahlen könnten, so der Stadtrat.
Bettagsfranken: Viertelmillion für Notlagen
Wegen der Pandemie geraten viele Personen in eine Notlage. Stellenverluste, Arbeitslosigkeit oder Lohneinbusse aufgrund von Kurzarbeitsentschädigung führen rasch zu einer kritischen finanziellen Situation. Die Regierung und der Verband der Solothurner Einwohnergemeinden haben darum 250 000 Franken zur Unterstützung von in Not geratenen Personen gesprochen. Dafür werden Mittel des Bettagsfrankens verwendet. Dieser ist für die Unterstützung niederschwelliger, unkomplizierter und gesellschaftlich bedeutsamer Angebote gedacht.