Im IPFO Haus der Fotografie an der Oltner Kirchgasse präsentiert der amerikanische Filmregisseur und Ausnahmekünstler David Lynch erstmals eine Auswahl seiner fotografischen Werke in der Schweiz. Die Ausstellung «Infinite Deep» zeigt ab morgen die gesamte Bandbreite von Lynchs Fotografien, die über zwei Jahrzehnte entstanden sind. Sie widerspiegeln die unverwechselbare Vision des Künstlers.
Mit Serien wie «Twin Peaks» und Kinowerken wie «Blue Velvet» hat David Lynch längst Kultstatus erreicht. Jetzt findet erstmals eine Foto-Ausstellung des amerikanischen Künstlers und Oscarpreisträgers von 2019 ihren Weg in die Schweiz. Im IPFO Haus der Fotografie werden auf drei Etagen insgesamt 120 Werke von David Lynch gezeigt, darunter auch die ikonischen «Snowmen», über die Lynch sagt: «Die Schneemänner wirkten auf mich wie Ausserirdische». Sie spiegeln Lynchs Schaffen auf einzigartige Weise wider.
Für Fotograf und IPFO-Mitgründer Marco Grob gehört der 75-Jährige zu den ganz Grossen der vergangenen Jahrzehnte: «David Lynch versteht es wie selten ein Künstler, aus all seinen Arbeiten einen Lynch zu machen. Was auch immer er berührt, trägt anschliessend seine Handschrift. Es wird lynchesk. Ob Fotografie, Musik, Malerei oder natürlich Film. Von einem kunstvoll gebogenen Draht bis zu Mulholland Drive. Die Ausstellung wird einzigartig und unverwechselbar. » Kuratiert wird sie von Nathalie Herschdorfer, Kunsthistorikerin mit Schwerpunkt Fotografie-Geschichte. Sie ist Kuratorin an der Foundation for Exhibition of Photography und am Musée de l’Elysée, Lausanne, Leiterin des Schweizer Fotografie-Festivals Alt.+1000 und international tätig.
Grosse Figur des US-Kinos
Der weltberühmte Regisseur David Lynch («Eraserhead», «The Elephant Man», «Blue Velvet» oder «Mullholand Drive») gehört zu den grossen Figuren des amerikanischen Kinos und ist bekannt für seine surrealistische Vision. Lynch ist ein produktiver Künstler, aber nur wenige sind sich seines umfangreichen künstlerischen Schaffens bewusst. Bevor er Filmemacher wurde, studierte Lynch Malerei. Heute widmet er sich neben dem Filmemachen vor allem dem Zeichnen, der Druckgrafik, der Bildhauerei, der Musik und der Fotografie. Der US-Amerikaner (geb. 1946) ist ein vielseitiger Künstler, der sich frei von einem Medium zum anderen bewegt.
Zum ersten Mal zeigt eine Ausstellung in der Schweiz die Bandbreite von Lynchs Fotografie. Im Kino und in der Fotografie gelten die gleichen Regeln: die Kunst des Ausschnitts, der Komposition und der Beleuchtung. Der Filmemacher hat vor allem eine Vorliebe für das Fotografieren von zwei Dingen: Fabriken und weibliche Akte. So unterschiedlich diese beiden Sujets erscheinen mögen, eine Gemeinsamkeit gibt es: die Beleuchtung, vor allem der Einsatz von Schatten.
Bilder von magischer Qualität
Die Fotografien, die über zwei Jahrzehnte hinweg entstanden sind, spiegeln die unverwechselbare Vision dieses einflussreichen Künstlers wider. Seine Bilder haben eine magische Qualität, mit einem starken Element des Surrealen. Der Betrachter wird von traumartigen Sequenzen beeindruckt, die die rätselhafte Qualität von Lynchs Filmen heraufbeschwören. Er arbeitet hauptsächlich in Schwarz- Weiss und hat einen fotografischen Stil entwickelt, der sowohl eine dunkle als auch zeitlose Atmosphäre offenbart. Ob Akte oder Fabriken, Lynchs Fotografien sind eindringlich und wirken wie perfekte Gegenstücke zu seinen Filmen.
Ausstellung «Infinite Deep»: Eröffnung am 26. März, IPFO Haus der Fotografie, Kirchgasse 10, Olten. Öffnungszeiten: Mi-So 11 bis 17 Uhr. Die Ausstellung dauert bis 27. Juni 2021.