Was für ein Jahr für die Jura Elektroapparate AG in Niederbuchsiten: 2020 verkaufte der Kaffeevollautomaten- Spezialist 50 000 Einheiten mehr als im Vorjahr und erzielte einen Rekordumsatz von 579,9 Mio. Franken.
Bei der letzten Medienorientierung vor einem Jahr befand man sich gerade am Anfang der weltweiten Lockdowns. Trotz der unsicheren Ausgangslage gab sich Jura- CEO Emanuel Probst zuversichtlich und avisierte ein Mengenziel von 420 000 Vollautomaten. Vor Wochenfrist durfte der Gäuer in seinem Jahresrückblick nicht nur das Erreichen bekanntgeben, sondern sogar ein deutliches Übertreffen dieses Ziels. Mit 448 000 Einheiten konnte Jura letztes Jahr 50 000 Vollautomaten mehr als 2019 verkaufen. Das Wachstum stammt aus dem Haushaltbereich, der einen Rückgang im Officebereich mehr als zu kompensieren vermochte. Trotz oder auch wegen des Lockdowns sei die Nachfrage nach hervorragendem Kaffee zu Hause, im Homeoffice, weltweit gestiegen. «Die Welt sitzt zu Hause … und trinkt Kaffee», resümierte der Jura-Chef an der virtuellen Medienkonferenz. Auch was den Umsatz anbelangt, blickt Jura auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Dieser steigerte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 579,9 Millionen Franken.
Durch die Lockdowns
Das Wachstum ist keine Selbstverständlichkeit. Während der Lockdowns waren zeitweise fast alle der weltweit rund 5000 Verkaufspunkte von Jura geschlossen. Eine solide wirtschaftliche Basis und eine klare Markenpositionierung erlaubte es dem Unternehmen jedoch, eine offensive Strategie zu fahren. Der Einsatz digitaler Instrumente wurde konsequent vorangetrieben. Besonders erfolgreich erwies sich dabei «Jura Live», die Online-Video-Verkaufsberatung, welche bereits 2013 lanciert, weltweit ausgerollt und laufend weiterentwickelt wurde. «So konnten wir mit unserer Kundschaft in Kontakt bleiben, sie kompetent beraten und den Fachhandel während der Schliessungen aktiv unterstützen», erklärte Probst. In der Kommunikation forcierte Jura die online und am TV eingesetzte Kampagne «Home Office Ready». Mit Erfolg: Das Bedürfnis nach Kaffeespezialitäten auf Knopfdruck in den eigenen vier Wänden wuchs weltweit.
Automatisierte Dauertestanlage
Das laufende Jahr steht für Jura ganz im Zeichen von Innovationen. Emanuel Probst: «Aktuell fokussieren wir uns auf die weltweite Einführung unserer neuen Z10. Komplett neu bei diesem Vollautomat ist: Die Z10 bereitet zusätzlich kalte, sogenannte Cold-Brew-Spezialitäten, nach der Espressomethode zu.» Der zweite Schwerpunkt liegt auf der Fertigstellung des «Jura Campus». Über 20 Mio. Franken investiert Jura in dieses Innovationszentrum, das 2022 feierlich eingeweiht werden soll. «Das Herzstück des Jura Campus wird die automatisierte Dauertestanlage mit 102 Prüfplätzen sein», so Probst. «Damit verdreifachen wir unsere Laborkapazität.» Der Campus soll zu einem Kompetenzzentrum von internationaler Strahlkraft werden und ist ein Bekenntnis zum Standort Schweiz.