Zwei in den Boden verlegte Kunststofftanks, die mit Regenwasser aufgefüllt werden.

Vom Himmel hoch komm ich Regenwasser her

Das Nass kommt von oben. Manchmal auch in Form von Schnee, selbst dann, wenn meteorologisch der Frühling schon länger angebrochen ist. Jetzt kommt aber, so oder so, die Zeit, wo man wieder ans Bewässern von Garten und Pflanzen denken muss. Wer nicht ständig mit der Spritzkanne herumrennen will, kann auch ein automatisches Bewässerungssystem bei sich einrichten.

Herr und Frau Schweizer verbrauchen pro Tag durchschnittlich 162 Liter Trinkwasser. Davon geht ein nicht unerheblicher Teil in Pflanzentöpfe und Gärten. Trinkwasser ist nicht nur ein ständig kostbares Gut, sondern in unseren Breitengraden wird das Frischund Brauchwasser auch verrechnet. Der Kubikmeter Wasser (Frisch- und Brauchwasser) kostet zwischen 3,50 bis 6 Franken. Für die Gartenbewässerung liesse sich auch das kostenlose Regenwasser benützen.

Man darf Meteorwasser nutzen
Darf man das sogenannte Meteorwasser (ist Wasser aus Niederschlägen: Regen, Schnee, Tau, Hagel, Nebel und Reif. Je nach Situation wird das Wasser mehr oder weniger verschmutzt: durch Luftschadstoffe oder durch Abschwemmung verschmutzter Oberflächen) einfach so für persönliche Zwecke nutzen? Man darf: für die Gartenbewässerung, die WC-Spülung und den Betrieb der Waschmaschine. Für letztere Möglichkeiten muss man schon für ökologisches handeln bereit sein, den letztlich sind die Investitionen für die Anschlüsse ins Hausinnere in keinem Verhältnis zu Wasserkosten. Die Investition würde sich kaum amortisieren lassen. Anders ist es bei der Gartenbewässerung: Unterirdische Tanks sind in diversen Grössen und Ausstattungen erhältlich und auch relativ einfach zu verbauen. Wenn solche Tanks an Lager sind, ist er in wenigen Tagen von Fachleuten im Boden. Grössere Tanks (ab 10 000 Liter) sind in der Handhabung und dem Einbau etwas komplizierter und aufwändiger. Solche Tanks sind bei den Fachbetrieben auch nicht unbedingt an Lager.

Den Aushub lässt man am besten den Gärtner machen. Das gilt auch für die schmalen Gräben, die zur Verlegung einer automatisierten Bewässerungsanlage nötig sind, will man Rasen, Gemüse-, Blumen- und Staudenbeete automatisch bewässern. Wer eine unterirdische Bewässerungsanlage betreibt, kann auch die Töpfe einfach an die automatisierte Bewässerung anschliessen. Die Bewässerungszeiten können bei einer automatisierten Bewässerungsanlage entsprechend programmiert werden. Da lässt man ebenfalls am besten die Fachperson machen. Bei einer qualitativ guten Anlage sorgen Regensensoren dafür, dass die künstliche Beregnung aus dem Regenwassertank gestoppt wird, wenn ausreichend Niederschlag fällt. Man kann also auch getrost in die Ferien reisen, und die Bewässerungsanlage versieht unabhängig ihren Dienst.

Oder man wässert mit dem Gartenschlauch
Manche mögen es einfach. Selbstverständlich lässt sich ein Regenwassertank auch ganz einfach an einen Gartenschlauch und Wasserhahn anhängen, für alle, die lieber selbst Hand anlegen, die Kosten scheuen oder die Zeit des Giessens ganz einfach geniessen. Wie gross muss ein Tank für ein Einfamilienhaus sein? Fachleute rechnen mit 4800 bis 7000 Liter. Die Kosten variieren je nach Gelände, Grösse und den erforderlichen Arbeiten. Die Bauarbeiten sind aber grundsätzlich unkompliziert, die Kosten vertretbar und die Unterhaltsarbeiten minimal. Teurer wird es mit der automatischen Bewässerung und der dazugehörigen Elektronik. Eine Tankreinigung braucht es auch – ähnlich wie bei einem Boiler, sollte man im Schnitt alle fünf Jahre den Tank reinigen lassen. Im gleichen Zug können dann auch die Pumpe gereinigt und die Steuerung geprüft werden.

Das Bewässerungssystem auf Balkonien
Wenn es am eigenen Haus und Garten fehlt, kann trotzdem vom Regenwasser profitieren und es einfach auf dem Balkon oder auf der Terrasse sammeln. Das Behältnis ist dann einfach ein bisschen kleiner. Aber die Nutzung des Regenwassers macht in der Schweiz durchaus Sinn. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 1200 Liter pro Quadratmeter. Da kommt einiges vom Himmel. Zum Beispiel benötigt ein Garten im Sommer rund 20 Liter pro Quadratmeter und Woche. Auf Balkonien und der Terrasse entsprechend weniger. Bedingung für diese kostengünstige Bewässerung von Pflanzen und Sträuchern ist natürlich ein Abflussrohr, das im Bereich des Balkons oder der Terrasse vorhanden ist. Sonst hilft alles nichts. Die Behältnisse, meist aus Plastik, fassen in der Regel 150 bis 1000 Liter. Eine oberirdische Fassung von Regenwasser eignet sich natürlich auch für ein Einfamilienhaus und ist zudem eine gute Ersatzlösung, wenn man die Kosten für eine unterirdische und automatisierte Bewässerungsanlage scheut.

Zurück zur automatischen Bewässerung auf Balkon und Terrasse. Es gibt im Handel verschiedene Systeme. Das System von Gardena zum Beispiel ist etwas aufwändig in der Installation aber hat eine intelligente Lösung. Innerhalb des Systems kommen ein Feuchtigkeitssensor und ein Bewässerungscomputer zum Einsatz. Durch diese Kombination werden die Blumenkästen nur bewässert, wenn diese ausreichend trocken sind. Durch den Feuchtigkeitssensor wird erkannt, wenn durch einen Niederschlag die Erde schon feucht genug ist. So werden die Blumen nicht unter Wasser gesetzt.

Text und Bild: Imobilien-Woche
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