Insgesamt 400 Oltner Kalender wurden im Dezember 2020 verkauft. Doppelt so viele wie durchschnittlich in den letzten Jahren. Das könnte mit Corona zusammenhängen, aber nicht nur. Der Gründer der Initiative, Tobias Oetiker, hat da eine Vermutung.
«Restlos ausverkauft» heisst das Fazit nach der diesjährigen Saison des Oltner Kalenders. Das ist seit der Gründung des Projekts 2016 noch nie vorgekommen. Damals hatte der Oltner IT-Experte Tobias Oetiker die Idee, eine Plattform zu kreieren, um lokale Vereine mit Spenden zu unterstützen. In diesem Zusammenhang entstand auch der Oltner Kalender. Ein Kalender, der thematisch Olten gewidmet ist.
Der Erlös aus dem Verkauf geht nach dem Abzug der Unkosten vollständig an die angemeldeten Vereine aus der Region Olten. Von den 50 Franken fliessen dieses Jahr 40 Franken als Spende weiter. Speziell: Jede Käuferin und jeder Käufer kann beim online Vorbestellen bestimmen, unter welchen Vereinen der Erlös aus der Bestellung aufgeteilt werden soll. Diese individuelle Verteilung ist möglich dank der von Oetiker speziell für dieses Projekt entwickelten Shop-Software.
Ehrenamtliche Arbeit
Mit diesem System erhalten natürlich bekanntere Vereine meistens den grösseren Anteil. Dieses Jahr waren es der Robi Olten, der Velokurierdienst Collectors Olten und das Cultibo. Mitmachen können alle Vereine aus Olten, sprich sie können sich kostenlos auf die Liste mit maximal 18 teilnehmenden Vereinen setzen lassen. «Viele wissen das nicht, so dass dieses Jahr nicht mal alle Plätze vergeben werden konnten.» Nur 13 Vereine hatten sich für den Spendenbeitrag angemeldet.
In der Regel hält sich der Aufwand für die Produktion des Kalenders in Grenzen. Konkret: Etwa zwanzig bis dreissig Arbeitsstunden, schätzt Oetiker, der sich zusammen mit den anderen Vereinsmitgliedern Kurt Schibler, Florian Amoser und Johanna Nyfeler um die Planung, die Redaktion und die Gestaltung des Kalenders kümmert. Alle engagieren sich bei diesem Projekt ehrenamtlich. Und auch die Bildbeiträge werden von Fotografinnen und Fotografen unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Nostalgie-Thema kommt gut an
Dieses Jahr war der zeitliche Aufwand jedoch um einiges grösser. Die aktuelle Ausgabe ist dem Thema «Olten früher und heute» gewidmet und beinhaltet viele historische Fotografien. Diese stammen aus dem Oltner Stadtarchiv. «Zusammen mit Johanna Nyfeler habe ich im Stadtarchiv die Bilder ausgewählt. Dann habe ich sie mit Unterstützung des Stadtarchivars Urs Hofer einzeln abfotografiert. Die Aufnahmen wurden dann von Florian Amoser in Handarbeit digital restauriert und zu einem Kalender zusammengefügt. Wenn man bedenkt, wie stark die Zeit gewissen Fotografien zugesetzt hatte, hat Florian Amoser wirklich unglaublich tolle Arbeit geleistet», schwärmt Oetiker. Der Aufwand hat sich aber gelohnt. «Das Nostalgie-Thema kommt offenbar gut an.» Deshalb will das Team auch in der nächsten Ausgabe darauf setzen. «Ich vermute, dass dieses Jahr natürlich auch Corona unserem Projekt Aufschwung verliehen hat.» Mehr Leute als sonst hätten angesichts der Situation möglicherweise das Bedürfnis, lokale Betriebe und Vereine zu unterstützen.
Nächstes Thema: Velo
«Ich glaube das Thema und die Fotos sind wirklich entscheidend für den Erfolg des Kalenders», so Oetiker. Unabhängig von einer Pandemie. Das zeigten auch die vielen positiven Rückmeldungen zum Inhalt des Kalenders. Nächstes Jahr plant das Team eine Zusammenarbeit mit dem historischen Museum, um geeignete Fotografien zum Thema Velo zu finden. Auch neue Fotografien sind gefragt und Fotografen aus der Region dürften gerne ihre Werke vorschlagen. Das Ziel ist, stetig an der Qualität des Kalenders zu arbeiten.