Neues Wassermanagement / Anzeiger Thal Gäu Olten
Dank des Einsatzes von Bodensonden können Landwirte die Bewässerung besser kalkulieren und planen.

Das Wasser droht knapp zu werden

Landwirtschaft muss gewisse Massnahmen dem veränderten Klima anpassen

Die Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere der Trockenheit im Sommer, werden den Bewässerungsbedarf der hiesigen Landwirtschaft künftig ankurbeln. Eine regionale Risikoabschätzung bestätigt diese Tendenz. Es müssen verschiedene Anpassungen im künftigen Umgang der Landwirtschaft mit dem veränderten Klima diskutiert werden.

Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich in den letzten Jahren immer deutlicher: Hitzeperioden wie im Sommer 2018, tiefe Wasserstände in den Gewässern, Ernteausfälle, Waldbrände und trockene Böden. In Zukunft muss aus diesem Grund mit steigenden Temperaturen, häufigen und langen Trockenperioden im Sommer und einer Zunahme von starken Niederschlägen und Extremwetterereignissen gerechnet werden. Dies erfordert regional angepasste Strategien für die Landwirtschaft. Hierfür hat der Kanton einige ganz grundlegende Fragestellungen zur Wasserressource in der Landwirtschaft bei Trockenheit überprüft und auch künftige Handlungsfelder abgeleitet.

Landwirtschaft: Mehr Wasserdefizite
In einem Jahr mit durchschnittlichen Witterungsverhältnissen steht heute in der Vegetationsperiode genügend Wasser für die landwirtschaftlichen Ackerkulturen zur Verfügung. Setzt sich der Klimawandel fort, muss jedoch bis ins Jahr 2060 in weiten Teilen des Kantons mit Wasserdefiziten gerechnet werden. Vor allem in den Gebieten südlich des Juras wird laut Mitteilung der Staatskanzlei in den Sommermonaten das Wasser für die Landwirtschaft knapp werden. Einzig die Kulturen entlang der grösseren Flüsse wie der Aare werden aufgrund des Flusswassers für die Bewässerung weniger unter der Trockenheit leiden. In den nördlichen Kantonsteilen werden deutlich weniger landwirtschaftliche Ackerkulturen angebaut, die eine Bewässerung benötigen. Allerdings führen die kleineren Jurabäche auch nur wenig Wasser, das für die Bewässerung genutzt werden könnte.

Neues Wassermanagement / Anzeiger Thal Gäu Olten
Wasserbilanz Szenario 2060: Setzt sich der Klimawandel fort, wird in weiten Teilen des Kantons mit Wasserdefiziten gerechnet.


Umgang mit den Trockenphasen
Auf der Basis der vorhandenen Erkenntnisse müssen nun weitere Aktivitäten folgen, wie das Amt für Landwirtschaft und das Amt für Umwelt folgern. Der Schwerpunkt liegt auf der Ausarbeitung regionaler Strategien mit einem integralen Ansatz des zukünftigen Wassermanagements. In Pilotprojekten sollen die relevanten Interessensgruppen anstehende Fragen vertiefen und Lösungsansätze erarbeiten. Erst danach können Konzepte entwickelt und allenfalls Infrastrukturen für die Bewässerung geplant werden.

Die Auswirkungen sind vielfältig
Die Ressource Wasser ist sehr sensibel: Eine Wasserknappheit hat nicht nur Folgen für die Landwirtschaft, sondern auch für das Ökosystem, die Wirtschaft und die Bevölkerung. Den verschiedenen Nutzungsansprüchen ist demnach unbedingt Rechnung zu tragen, um die nachhaltige Nutzung des Wassers zu gewährleisten.

Neues Wassermanagement / Anzeiger Thal Gäu Olten
Ausgleich des Wasserdefizites mittels Bewässerung durch Aarewasser.
TExt: MGT & Bilder: ZVG