Im weitesten Sinne geht es hier auch um Covid-19. Aber eigentlich trägt dieses Virus nur etwas zutage, was wir alle wissen, und wofür wir Schweizer auch sehr bekannt sind. Der Schweizer macht gerne die Faust im Sack, wenn es darum geht zu formulieren, was ihn bewegt. Erst wenns nicht mehr anders geht, wenn er schon fast daran erstickt, dann platzt ihm der Kragen. Und dann kann es sein, dass dabei ziemlich viel Geschirr zerschlagen wird.
Wie sind denn die anderen? Welche Klischees gibt es da? Oder sind es vielleicht doch Tatsachen? Dem Italiener wohnt das Herz auf der Zunge. Der Deutsche ist für unsere Begriffe oft zu direkt, schon fast brutal. Der Franzose weiss mit charmanten Formulierungen umzugehen und sich auch damit zu winden. Der Engländer hat Stil und sein Humor ist messerscharf und schwarz wie die Nacht. Der Niederländer hat die Weitsicht, ist offen und hat vielleicht von allem etwas. Der Österreicher ist wohl ebenfalls eine Mischung zwischen Italiener, Deutschen und Schweizern. Was jedoch den Humor angeht, ist dieser morbide und schwarz. Der Spanier trägt wohl schon geschichtlich gesehen einen Mix in sich.
Warum ich drauf komme? Weil zu Covid-Zeiten Emotionen, Gefühle, Fakten und Wissen manchmal zu gequirlter Emotionalität führen. Das Direkte, das Sachliche, das Faktenbezogene ist für Frau und Herrn Schweizer weit schwieriger als für die meisten unserer Nachbarn. – Klischee oder Tatsache?
Tanja Baumberger meint, dass man unbedingt den Mut haben soll, in den konstruktiven Dialog zu treten, wenn einen etwas stört. Ihr Credo für eine jede Situation lautet: Reden ist hören!