Ein weiterer Weiher auf der Stierenbergweide der Bürgergemeinde Welschenrohr wurde nach dem Längbrunneweiher mit aufwendigem Einsatz wieder hergerichtet. Das eingezäunte Biotop liegt am Wanderweg Richtung Mieschegg-Tannmatt oberhalb des Landwirtschaftsbetriebes Bärenacker und wird im Volksmund «Bärnacherweiher» genannt.
An dieser Stelle wurde vor Jahren Grien abgebaut und zum Teil gewaschen, damit man ihn zum Betonieren gebrauchen konnte. Durch den Schlamm verdichtete sich in der Mulde der Boden, und so entstand ein kleiner Weiher. Gespiesen wird er durch Wasser aus einer kleinen Quelle, das vorerst durch einen Weidbrunnen fliesst. Vor fünfzig Jahren wurde die Grube geschlossen und das Gelände planiert, was heute noch erkennbar ist. Zurück blieb der Weiher als willkommener Standort für allerlei Amphibien.
Wichtiges Amphibienlaichgebiet
Im Laufe der Jahre verlandete der Weiher und trocknete oft sogar aus. Naturschützer versuchten vor Jahren, den Boden mit Lehm abzudichten, was vorerst Erfolg zeigte. In den letzten Jahren sank der Wasserspiegel ständig ab und oft versickerte das Wasser, bevor es den Weiher erreichte. Dies veranlasste den Bürgerrat, die Initiative zu ergreifen, um eine Sanierung zu veranlassen. Über den Naturpark gelangte man an das kantonale Amt für Raumplanung, Abteilung Natur und Landschaft, wo man auf offene Ohren stiess. «Immerhin handelt es sich hier um ein Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung, aufgeführt in einem Inventar aus dem Jahre 2001», erklärte Thomas Schwaller, Leiter der Abteilung.
Ausführung im Schnee
So fuhren im März bereits grosse Maschinen im schneebedeckten Gelände auf und hoben die Grube aus. Eine Folie, überdeckt mit einem Flies, wurde ausgelegt und mit Erdreich abgedeckt. Schulkinder halfen mit, die Umgebung zu gestalten: Asthaufen wurden errichtet, Sträucher zurückgeschnitten, Steinhaufen erstellt. Etwas oberhalb des Weihers baute man einen Steinriegel mit Kalksteinbrocken aus dem Steinbruch Gänsbrunnen, der den Amphibien als Unterschlupf dienen wird.
Zufriedene Gesichter allüberall
Zufriedene Gesichter zeigten sich bei der Abnahme des Bauwerkes. «Das Ergebnis der Weihersanierung freut mich sehr», sagt Jonas Lüthy, Projektleiter im Amt für Raumplanung. Die Bauleitung hatte Andrin Dürst vom Naturpark Thal inne. Er lobte die speditive und fachmännische Arbeit durch die Baufirma Jetzer. Jürg Uebelhart, Präsident der Bürgergemeinde Welschenrohr, schätzt die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Amtsstellen. Noch sind einige Arbeiten fällig, so fehlt die Umzäunung und der Humus muss bearbeitet und besät werden. Dann wird abgerechnet. Bund und Kanton übernehmen die Kosten von rund 20 000 Franken aus dem Fonds für Natur- und Heimatschutz. Eine Unterhaltsvereinbarung regelt die laufenden Arbeiten in den kommenden Jahren. Diese werden wie bisher durch Naturfreunde am Tag der Natur ausgeführt. Ein gelungenes Werk ist entstanden. Zum Verweilen und zum Beobachten liess die Bürgergemeinde bereits eine Holzbank aufstellen.