Gäuer Spielleute / Anzeiger Thal Gäu Olten
Christoph Schwager legt sehr viel Wert darauf, dass seine Geschichte den historischen Tatsachen möglichst nahe kommt.

Optimistisch mit den Proben begonnen

Die Gäuer Spielleute stellen sich – wie einst Maria Felchlin – jeder Herausforderung

Ein kultureller Sommeranlass nach dem anderen wird abgesagt. Dennoch bleiben die Gäuer Spielleute zuversichtlich, dass ihr Freilichttheater Ende August aufgeführt werden kann. Am 23. März haben die Schauspielerinnen und Schauspieler mit den Proben für «Frölein Dokter Felchlin – 50 Jahre Frauenstimmrecht» begonnen.

Schweren Herzens mussten die 20 Schauspielenden auf einen gemeinsamen Probenstart verzichten. Christoph Schwager, Autor und Regisseur des Stücks «Frölein Dokter Felchlin – 50 Jahre Frauenstimmrecht » ist froh, dass immerhin Proben in kleineren Gruppen möglich sind. Um an der Personage arbeiten zu können, hat er die Schauspielerinnen und Schauspieler in Gruppen eingeteilt, die auf der Bühne miteinander agieren werden.


Diverse Szenen improvisiert
Zu fünft haben sich die Theaterschaffenden zusammengesetzt und die einzelnen Figuren und deren Beziehungen zueinander eingehend besprochen. Danach improvisierten sie verschiedene Szenen aus dem Stück und arbeiteten an der Körpersprache, dem Gang und der Stimmfarbe. Wie auch im täglichen Leben passen sich diese der jeweiligen Situation und dem Gegenüber an. Einige Schauspieler stellen sich der besonderen Herausforderung, mehrere Rollen darzustellen. Dies soll sich auch in ihrer Körpersprache zeigen. Andere hingegen müssen Details ihrer Bewegungen aufeinander abstimmen, da sie die gleiche Person in verschiedenen Lebensphasen darstellen.

Neue Details werden eingeflochten
Bei seinen wertvollen Anweisungen beachtet Christoph Schwager all die Details, die er bei seiner Recherche-Arbeit in Erfahrung bringen konnte. Er setzt sich jeweils intensiv mit Sprache und Sitten der Epoche, aber auch mit den Persönlichkeiten seines Stückes auseinander. Der kreative Schreiber legt sehr viel Wert darauf, dass seine Geschichte den historischen Tatsachen möglichst nahe kommt. Unermüdlich recherchiert er daher und begegnet immer wieder Menschen, die ihm interessante Details aufzeigen können. Obwohl das Regiebuch bereits gedruckt wurde, nahm er unlängst noch kleine Änderungen vor. So erfuhr er beispielsweise von der Grossnichte von Maria Felchlin, dass sich diese und ihre Praxisgehilfin Pauline Zeit ihres Lebens gesiezt haben oder dass Maria Felchlin ihren Vater «Baba» nannte. Solche Feinheiten lässt Schwager sehr gerne laufend einfliessen, weil sie das Stück authentischer machen.

Der Frauenchor unter der Leitung von Michaela Gurten erwartet dieser Tage freudig gespannt die Musikstücke von Christoph Mauerhofer. Da die Chorproben erst im Juni beginnen, sollte es möglich sein, gemeinsam zu singen. In den Neben-Räumlichkeiten des Schwager Theaters in Olten können genügend grosse Corona-Schutz-Abstände eingehalten werden.

Zusatzvorstellungen geplant
Auch für Vereinsfotograf Peter Bützer sind die Pandemie-Massnahmen hinderlich. Probenfotos mit Schauspielerinnen und Schauspielern, die Masken tragen, geben nichts her. Immerhin konnte er nun die meisten Beteiligten einzeln fürs Programmheft ablichten. Dafür nahm er einen hohen Zeitaufwand in Kauf. Auch die Arbeit hinter den Kulissen ist in vollem Gang, stets unter Einhaltung der aktuellen Pandemiemassnahmen.

Sofern die erhofften Lockerungen kommen, dürfen sich Kulturliebende auf die 12 Aufführungen von «Frölein Dokter Felchlin – 50 Jahre Frauenstimmrecht» vom 20. August bis zum 11. September freuen. Falls die Zuschauerzahlen bis dahin noch immer eingeschränkt wären, sind Zusatzvorstellungen geplant.

www.gaeuer-spielleute.ch