Das Referendum gegen die Verkehrsanbindung Thal ist wie erwartet zustandegekommen. Wohl im September wird das Solothurner Stimmvolk das letzte Wort in dieser Sache haben.
Das «Thaler Komitee Nein zur 81-Millionen- Luxusstrasse» hat diesen Montag bei der Staatskanzlei das Referendum gegen die Verkehrsanbindung Thal eingereicht. Zusammengekommen sind laut Mitteilung des Komitees 2324 Unterschriften, dies «trotz erschwerten Bedingungen aufgrund der Pandemie», wie Fabian Müller, der Kopf der Gegnerschaft, betont.
Das aktuelle Projekt sei zu teuer, sinnlos und schädlich, schreibt Müller. So würde mit dessen Realisierung ein Wohnquartier zerschnitten und mit mehr Lärm und Schadstoffen belastet, zudem bedrohe das Projekt die sensible Landschaft im Naturpark Thal. Ein solches «Monsterprojekt », wie die Verkehrsanbindung Thal betitelt wird, stehe zudem vor allem auch in Zeiten des gefährlichen Klimawandels quer in der Landschaft. «So nicht!», würden deshalb die Unterzeichnenden zum «ungenügenden Projekt» sagen.
Die Rede ist von «breiter Skepsis»
Mit 826 Unterschriften wurden laut Aussage des Nein-Komitees mehr als 55 Prozent der benötigten 1500 Unterschriften im Bezirk Thal gesammelt. Die «vielen Unterschriften aus dem Thal» zeigten die breite Skepsis gegenüber diesem «sinnlosen Projekt». Das gegnerische Komitee schreibt zudem, dass laut Protokoll an den Gemeindeversammlungen in Aedermannsdorf, Herbetswil, Laupersdorf, Mümliswil und Welschenrohr-Gänsbrunnen insgesamt 188 Personen dem Projekt zugestimmt hätten und dass Holderbank und Matzendorf bis jetzt noch überhaupt keinen Beschluss gefasst hätten. Und hält dann fest, dass die 826 Unterschriften aus dem Thal für das Referendum belegten, dass sich «bisher konkret ein Vielfaches mehr an Thalerinnen und Thaler gegen dieses überrissene Projekt aussprechen als dafür» und dass dies ein Signal dafür sei, dass das Thal in dieser Frage gespalten sei.
Müller-Altermatt: «Abenteuerlich»
Stefan Müller-Altermatt, Co-Präsident des Komitees «Pro Verkehrsanbindung Thal», wertet die «Zahlenspielerei» des gegnerischen Komitees als «sehr abenteuerlich ». Man könne doch nicht allen Ernstes die Unterzeichner des Referendums den Befürwortern an den jeweiligen Gemeindeversammlungen gegenüberstellen, sagt Müller-Altermatt. Zumal an besagten Versammlungen keinerlei Opposition auszumachen gewesen sei. Der Nationalrat und Herbetswiler Gemeindepräsident ist überzeugt: «Eine Mehrheit der Solothurner Bevölkerung anerkennt die Dringlichkeit des Vorhabens für Region und Naturpark und wird dieses kluge Projekt an der Urne gutheissen.» Dass eine klare Mehrheit der Thalerinnen und Thaler die VA Thal befürwortet, steht für ihn sowieso ausser Frage.