Das war so definitiv nicht geplant gewesen: Nach drei Amtsperioden im Oltner Gemeindeparlament und mit dem Präsidium 2022 vor der Nase ist Yabgu R. Balkaç am Sonntag abgewählt worden. Damit ist der SP-Mann in guter Gesellschaft, sind doch von fünf Bisherigen vier SP-Männer nicht mehr im neuen Parlament vertreten.
Auslöser dieser Massenabwahl: Die zweifellos gut gemeinte Frauenförderung der Stadtpartei, die die Namen der Kandidatinnen gleich doppelt aufgeführt hatte. Er selber, so Balkaç im «OT», habe parteiintern vor dieser Massnahme gewarnt und gesagt, es sei keine gute Idee. Und selbst Co-Fraktionschef Florian Eberhard, einziger politisch Überlebender, meint dazu, die Listengestaltung sei wohl doch «nicht über alle Zweifel erhaben» gewesen.
So wie Balkaç geht es aktuell auch prominenteren linken Männern. Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass der unbestrittene Star der deutschen Grünen, Robert Habeck, seine Kanzlerambitionen hinter der Frau würde zurückstellen müssen, die wegen der paritätisch zu besetzenden Doppelspitze an seine Seite gewählt wurde?