Ein halbes Jahr lang war der Verkehr am Hammerrain auf der Thalstrasse durch eine Baustelle behindert. Baumaschinen, ein Kran, Abschrankungen und eine Lichtanlage deuteten auf umfangreiche Bauarbeiten hin, obschon man von der Strasse her vorerst wenig zu sehen bekam. Wer aber vom angrenzenden Grundstück von Werner Reding aus hinschaute, erkannte die schwierigen Arbeiten an Brücke, Böschung und Dünnernlauf.
Die Dünnern unterquert die Thalstrasse unterhalb des Steinbruches im Hintern Hammer, wenn sie sich bei Hochwasser als eindrücklicher Wasserfall über die Katzentreppe gestürzt hat. Die Brücke besteht aus einem Natursteingewölbe und wurde mit dem Bau der Hammerrainstrasse 1840 erstellt. Der Ausbau der Strasse 1976 bedingte die Erweiterung der Brücke nach Norden. Über das Brückengewölbe verlegte die Einwohnergemeinde Welschenrohr in den Jahren 1916/17 die Abwasserleitung zum Anschluss an die ARA Falkenstein. Beide Brückenteile sind in gutem Zustand, nicht aber die Flügelmauer beim Auslauf, die Naturstein-Betonmauern und die Natursteinböschungen: Sie waren zum Teil stark unterspült und wiesen Löcher und Schadstellen auf, verursacht durch den Grün- und Baumbewuchs.
Mit Beton verstärkt
Vorerst wurde eine provisorische Wasserhaltung eingerichtet und die Dünnern in Rohre geleitet. So konnten in der Bachsohle die Fundamente erstellt werden. Die Naturstein-Betonmauer von 250 Quadratmeter Fläche wurde mit einer 20 Zentimeter starken Betonscheibe vorbetoniert, abgestützt auf Streifenfundamenten im Bachbett. Neu erstellt wurden die Betonbrüstungen, auf denen wurde das den neuen Vorschriften entsprechende Fahrzeugrückhaltesystem (Leitplanken) montiert. So konnte die Naturböschung im Anschluss an die Betonmauer mit grossem Blockwurf gesichert werden. Noch sind die Bauarbeiten nicht ganz abgeschlossen. Ende Mai folgen noch Deckbelagsarbeiten und kleinere Massnahmen an der Strasse.
Naturnahe Gestaltung des Bachlaufes
Mit Steinblöcken, Rauhbäumen und Faschinen in der Bachsohle durchfliesst nun die Dünnern ein natürliches Bachbett. Da sollen sich auch die vielfältigen Lebewesen zu Wasser und zu Land wieder wohlfühlen. «Dieses aufwändige Bauwerk wurde nötig, um die Sicherheit auf der Strasse zu gewährleisten. Zudem sollten Brücke und Stützmauern jetzt wieder viele Jahre überdauern», erklärt Projektleiter Urs Kurth vom kantonalen Amt für Verkehr und Tiefbau. Man spricht von einer Nutzungsdauer von 80 Jahren.
Zufrieden mit der Ausführung zeigte sich auch Anstösser Werner Reding, der die Arbeiten natürlich aufmerksam verfolgt hat. Die Strassenbenützer und Strassenbenützerinnen sind froh, dass sie die Strasse wieder sicher und ohne Einschränkung benützen können.