Blueair, ein weltweit führender Hersteller für Luftreinigungslösungen, schreibt in einer Medienmitteilung, dass sein Gerät HealthProtect™ 7400-Serie 99,99 % des lebenden, über die Luft übertragenen SARS-CoV-2-Virus entfernen kann. Er sei der erste Luftreiniger einer führenden Marke, der darauf getestet wurde, den lebenden SARS-CoV-2-Virus aus der Luft zu entfernen.

Reine Luft braucht es zum Leben

Seit Beginn der Corona-Pandemie haben Luftreiniger im Privathaushalt wieder eine ganz andere Bedeutung gewonnen. Laut Herstellern reinigt er die Luft von Staub, Bakterien, Pollen, Gerüchen und eben auch Viren. Und just in diesen Tagen meldet der Produzent von Blueair-Luftreinigern einen erfolgreichen Test mit lebenden SARSCo- V-2-Viren. Dabei sind mit einem bestimmten Produkt 99,99 Prozent dieser Viren aus der Luft in einer Testkammer entfernt worden.

Eigentlich, sagt man, würde regelmässiges Stosslüften den gleichen Effekt erzielen, wie ein Luftreiniger. «Nur», fragen die zahlreichen Produzenten solcher Geräte, «wer macht das schon regelmässig?» Eine gute Frage. Aber was genau ist ein Luftreiniger, und wie wirksam ist er, auch ausserhalb der gegenwärtigen Virus-Frage?

Frische Luft ist wichtig
«Frische Luft ist so wichtig wie gesund essen», sagte etwa kürzlich Robert Aeschbacher von ecofort AG in Biel in einem Interview mit dem Lokalfernsehsender Telebielingue. Es sei wichtig, eine Wohnung oder ein Haus regelmässig zu durchlüften. Aber es könne auch kontraproduktiv sein, weil Schadstoffe von der Aussenluft ins Wohninnere gelangen. Also macht es durchaus Sinn, einen Luftreiniger in den verschiedenen Wohnräumen zu installieren. Allergiker können ein Lied singen: Der gegenwärtige Pollenflug setzt ihrer Nase, den Augen und vielfach auch der Lunge zu. Blütenpollen können von einem qualitativ guten Luftreiniger ebenfalls neutralisiert werden. Ein Luftreiniger ist ein mobiles Gerät mit Ventilator und je nach Modellen mit verschiedenen Filtern ausgestattet. Angewandt wird bei guten Luftreinigern die Hepa-Technologie. Mit dem Schwebstofffilter (HEPA = High-Efficiency Particulate Air/Arrestance) werden kleinste Partikel mit einer Grösse von 0,1 und 0,3 Mikrometer aus der Luft gefiltert. Es handelt sich also um einen Hochleistungs- Partikelfilter. Ein zusätzlicher Aktivkohlefilter neutralisiert zum Beispiel Küchengerüche. Eine Besondere Technik ist die Ionisierung. Ein Ionisator- Luftreiniger entfernt Pollen, Sporen und Hausstaub, indem Ionen und die Staubpartikel gegenseitig angezogen werden und sich binden.

Drei Geräte-Typen
Der Kunde hat also die Wahl zwischen dem klassischen Luftreiniger, Ionisator oder Luftwäscher. Letztere nutzen Wasser, um die Raumluft zu reinigen. Luftwäscher saugen die Innenraumluft ein, behalten grobe Partikel wie Pollen oder Hausstaub in einem Wasserbad, das sich im Inneren des Geräts befindet. Zudem befeuchten sie die Luft, was besonders für Asthmatiker von Vorteil ist. Nicht unbedingt empfohlen wird der bereits erwähnte Ionisator für Allergiker und Kinder. Die meisten Leute entscheiden sich ohnehin für den Luftreiniger mit Filtersystem, das zugleich das teuerste ist unter den drei genannten Gerätetypen.

Die Sache mit den Viren
Der Luftreiniger bekämpft nicht nur Bakterien, Pollen oder schlechte Gerüche im Raum, sondern erweist sich auch bei Schimmelpilzbefalls als sinnvoll. Das Gerät mindert die Schadstoffbelastung und damit die Symptome, die bei Schimmelbefall im Wohnraum auftreten. Es kann zwar die Krankheit nicht heilen, aber es mindert die Schadstoffbelastung und damit die Symptome. Die Ursache, der Schimmelbefall, wird damit nicht behoben.

Und wie ist das mit den Viren? Bakterien haben einen Durchmesser zwischen 0,5 und 7 Mikrometern. Viren sind im Schnitt hundert Mal kleiner. Zur Erklärung: 7 Mikrometer entsprechen 0,0007 Zentimeter. Man geht davon aus, dass ein guter Luftreiniger die Virenkonzentration in der Luft senken, die Erreger aber nicht alle töten kann. Selbst bei den «grösseren» Bakterien ist die Wirkung begrenzt. Wichtig zu wissen. Luftreiniger im Haushalt, in Büros oder Geschäften sind eine Ergänzungsmassnahme, ersetzen aber die gängigen Methoden wie Desinfektion oder regelmässiges Lüften nicht.

Raumgrösse ist entscheidend
Bei der Wahl eines Luftreinigers wird der Berater im Fachgeschäft nach der Raumgrösse fragen. Das ist ein entscheidender Faktor. Ein Luftreiniger sollte optimal einen dreifachen Luftstrom haben. Damit wird angezeigt, wie viel Luft pro Zeitabschnitt angesaugt und gleichzeitig wieder abgegeben wird. Wenn zum Beispiel der Wohnraum 20 Quadratmeter misst und 2,5 Meter hoch ist, so lautet die Rechnung: 20 m2 × 2,5 Meter = 50 m3 × 3 = 150 m3, die der Luftreiniger pro Stunde schaffen sollte. Auch eine Luftumwälzung von 100 m3 ist ausreichend. Sprich: Für grosse Räume braucht es ein entsprechend grosses Gerät, für kleine Räume reicht ein kleines. Die Geräte sind energieeffizient und verursachen keine hohen Stromkosten.

In grossflächigen Räumlichkeiten werden die Geräte meistens an der Wand oder der Decke befestigt. Im Privathaushalt reicht natürlich ein mobiles Gerät. Die Kosten sind unterschiedlich und hängen vom Produkt und der Qualität ab. Die Spanne für ein gutes Gerät reicht durchschnittlich von 500 bis 2500 Franken.

Text & Bild: Immobilien-Woche
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