Das AMAR Quartett bringt mit Fritz Kreislers Quartett eine Rarität in der Tradition der Wiener Spätromantik zum Klingen und lädt auch zu Joseph Haydn ein. Für das Konzert am 28. Mai im Oltner Stadttheater gabs bei Redaktionsschluss noch einige Tickets.
«Von dieser Nummer an erscheint Haydn in seiner ganzen Grösse als Quartett- Komponist», liest man in einem zeitgenössischen Musiklexikon. Im Sommer 1172 entstand der Streichquartettzyklus Opus 20 nach fünf Jahren des Experimentierens mit Passions- und Trauermusiken. Haydn revolutionierte die Gattung, indem er allen vier Stimmen gleiches Gewicht verlieh und sie als gleichberechtigte Akteure behandelte; eines der zentralen Merkmale der Quartettmusik für alle Komponisten nach ihm.
Fritz Kreisler war einer der führenden Geiger seiner Zeit, aber auch erfolgreicher Komponist. Sein einziges Streichquartett, zugleich auch sein ambitioniertestes Werk, komponierte er in New York und sagte darüber: «Es ist mein Bekenntnis zu Wien, zu dem, was diese Stadt für mich bedeutet und meine grosse Liebe zum Wiener Lebensgefühl.»
Anna Brunner, Kristina Brita Honegger, Ruggero Pucci und Marcin Sieniawski bilden aktuell das international auftretende AMAR Quartett. Seit Paul Hindemiths 100. Geburtstag 1995 hat das Ensemble die Ehre, diesen Namen zu tragen. Hindemith gründete 1922 als Bratschist unter diesem Namen ein Quartett, benannt nach dessen erstem Geiger Licco Amar. Mit besonderer Leidenschaft widmet sich das Ensemble seit seiner Gründung den Werken Paul Hindemiths. So hat es für das Label Naxos alle sieben Streichquartette eingespielt und 2012 für die ersten beiden CDs je einen Diapason d’or erhalten. Das Quartett hat sich mit Eigenveranstaltungen in der Schweiz einen Namen gemacht und wurde mit diversen Preisen an internationalen Wettbewerben ausgezeichnet.
28. Mai, 19.30 Uhr, Stadttheater: AMAR Quartett spielt Haydn & Kreisler. Tickets: www.stadttheater-olten.ch.