Uhrenmuseum Welschenrohr / Anzeiger Thal Gaeu Olten
Museumskurator Andreas Fluri (links) mit Buch und René Allemann, Präsident des Vereins Freunde der Thaler Uhrmacherei.

Einblicke in die Geoastronomie

Das Uhrenmuseum in Welschenrohr hat die Sammlung überarbeitet und erneuert

Auch die Aktivitäten des Uhrenmuseums in Welschenrohr waren stark eingeschränkt: keine Veranstaltungen, keine Öffnungszeiten, keine Generalversammlung. So entschieden sich die Verantwortlichen für die Bearbeitung eines Sonderthemas, welches das Zusammenspiel zwischen der Zeitmessung und der Bewegung unseres Planeten im All aufzeichnet.

«23 ½ ° Geoastronomie» – unter diesem Titel verfasste Gerhard Joos 2017 ein Buch, in dem er alle Sachverhalte zwischen Geografie, Astronomie und Zeitmessung umfassend darstellte. Der Autor ist pensionierter Gymnasiallehrer und wohnt in Bern. Er gelangte an das Uhrenmuseum mit dem Vorschlag, die Verbindung zwischen Uhren und astronomischer Sachverhalte in einem kleinen regionalen Museum aufzuzeigen. «Wir haben die Idee gerne aufgenommen und schaffen die Verbindung zwischen Buchinhalt und Ausstellung entsprechender Uhrwerke», sagt René Allemann, Präsident des Vereins Freunde der Thaler Uhrmacherei.

Geoastronomie ist ein neuer Begriff, neu geschaffen durch den Autor. Er zeigt die Stellung und die Abhängigkeit unserer Erde im Universum auf. Da geht es um die Rotation der Erde, den Lauf um die Sonne, die Mondphasen, die Schrägstellung der Erdachse – eben: 23 1/2 ° – als Ursache für die Jahreszeiten. Ein letztes Kapitel befasst sich eingehend mit den Gezeiten, mit Flut und Ebbe. «Ein Hauptanliegen des Buches ist, alle Inhalte mit Text und Bild gut verständlich zu vermitteln», schreibt der Autor im Vorwort. Nebst dem Buch stehen in einer «Quizzbox» im Uhrenmuseum 14 Tafeln mit Fragen bereit, um das Wissen der Leser zu testen. Das Buch ist im Museum für 23 Franken erhältlich.

Uhrenmuseum Welschenrohr / Anzeiger Thal Gaeu Olten
René Allemann, Andreas Fluri und eine Besuchergruppe vor dem Museum.


Kulturtag am 12. September
Zur Schliessung des Museums während der Pandemie sagt Kurator Andreas Fluri: «Wir haben die Zeit genutzt, um die Sammlung zu überarbeiten und neue Objekte einzufügen. So durften wir eine Welschenrohrer Pendule aus dem 18. Jahrhundert entgegennehmen.» Zudem sind neue Filmdokumente über Dorf und Uhrenindustrie dazu gekommen, die im Beatrice Bastos-Allemann Saal gezeigt werden. Bis zum Museumstag möchte die Museumsleitung eine Sammlung spezieller Uhren mit geoastronomischen Indikationen wie Mondphasen, Schaltjahr und Tierkreiskalender bereit stellen.

Öffnungszeiten: 1. Sonntag im Monat, 10 – 17 Uhr. Kulturtag: 12. September. Thaler Uhrenmuseum «uhrundzeit» in Welschenrohr: www.uhrundzeit.ch

Text & Bilder: WSW