Ist Kompromissbereitschaft die wichtigste Tugend für einen Politiker? Oder sind geschicktes Verhandeln, die richtige Auslegung, wichtiger? Oder muss man sein «Fähnchen» sowieso nach dem Wind «richten»?
Grundsätzlich erwartet man von einem Politiker eine weisse Weste, einen perfekten Lebenswandel und lösungsorientiertes Agieren. Oder doch, dass er möglichst nichts verändert, so macht er schliesslich keine Fehler.
Taugt er als Vorbild? Will ich einen mit Ecken, Kanten und Fehlern, wie du und ich sie haben? Einen, der auch polarisiert und dessen klar bezogene Stellung nicht die meine sein muss. Ich will wissen, woran ich bei einem Menschen bin, der sich nicht von seiner Macht korrumpieren lässt, «Soihäfeli – Soideckeli!»
Was für Menschen begeistern sich für so eine Aufgabe? Und warum gibt es immer weniger Nachwuchs? Was ist mit den Frauen? Aus welchen Beweggründen machen sie Politik? Was trauen wir ihnen zu? Was passiert gerade im grossen Kanton mit Annalena Baerbock? Scheusslich! Die heutigen Medien sind der Pranger von gestern, scheinbar gefährlich für jeden, der «es» wagt. Willi Ritschard, der hat sicher nicht allen gepasst. Als Jugendliche habe ich ihn interviewt, einen Vortrag über ihn gehalten. Ein Mann mit Mut, auch zum Unpopulären, direkt – «fadegrad ». Ich vermisse diese Figuren, heute kommt die weisse Weste vermehrt vor dem Charisma. Die Angst, nicht zu «gefallen» vor dem Auftrag? Ich möchte Authentizität, Courage und damit auch Mut zur Veränderung, wo sie nötig ist.
Tanja Baumberger stellt sich die Frage: Was macht Politik aus? Was einen Politiker, eine Politikerin? Bewusst in der männlichen Form verfasst.