Die seit mehr als 40 Jahren etablierte Forschungs- und Bildungseinrichtung in Langenbruck stellt sich neu auf. Die technologisch geprägte Bildungsarbeit in Schulen, Gemeinden und neu auch Unternehmen wird stärker ausgebaut. Parallel werden Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung zurückgefahren. Diese Neuausrichtung des Ökozentrums ist eine Reaktion auf den Megatrend Klimawandel.
Das Ökozentrum in Langenbruck ist seit Beginn des Jahrtausends bekannt für seine interaktiven und handlungsbefähigenden Bildungsangebote für Jung und Alt. Die Non-Profit-Organisation finanziert sich hauptsächlich durch ihre Projekte und zu einem kleinen Teil aus Spenden, Legaten und Mitgliederbeiträgen.
In den letzten Jahren wurde die Abteilung Bildung und Gesellschaft immer weiter ausgebaut. Die aktuellen landesweiten und globalen Entwicklungen begünstigen dieses Angebot. «Wir stellen ein grosses Wachstum der Nachfrage für unsere Bildungs- und Sensibilisierungsprojekte fest», sagt Walter Steinmann, Präsident des Stiftungsrates der Stiftung für angepasste Technologie und Sozialökologie. Sie ist die Trägerstiftung des Ökozentrums und wurde 1979 von Willy Bierter, Hans Steinemann und Pierre Fornallaz gegründet. «Ebenfalls bemerkbar macht sich die erfreuliche Entwicklung, dass dem Klimawandel technologisch von allen Seiten entgegengewirkt werden will. Das bedeutet aber auch, dass wir unsere Pionierposition im Forschungsmarkt verloren haben. In einer so grossen Energie- Forschungslandschaft wie der Schweiz wird es für uns als kleine Organisation immer schwieriger, in allen Bereichen technologisch an der Spitze mitzuhalten und Projekte zu finanzieren», sagt Steinmann. Deshalb hat der Stiftungsrat bereits 2020 über die Zukunft des Ökozentrums diskutiert.
Personalabbau notwendig
Im Mai wurde dann der Entschluss gefasst, dass die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten mit Industriebezug des Ökozentrums bis Ende des laufenden Jahres heruntergefahren werden. Die Tätigkeiten, welche Forschung und Wirtschaft vernetzen, werden aber teilweise weitergeführt. Den mit dieser Neuausrichtung verbundenen Personalabbau bedauert der Stiftungsrat, er ist aber für die erfolgreiche Weiterführung des wichtigen Schaffens des Ökozentrums unerlässlich.
Kombination von Bildung und Technik
Mit einem kleineren Team und Linda Jucker als Geschäftsleiterin an der Spitze, startet das Ökozentrum nun in die Zukunft. Christoph Seiberth, bisheriger Geschäftsleiter, verlässt das Ökozentrum, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Linda Jucker ist seit 2018 Stellvertretende Geschäftsleiterin und leitete seit zwei Jahren den Bildungsbereich als Abteilungsleiterin.
Das Bildungsangebot wird in den nächsten Jahren kontinuierlich ausgebaut und weiterhin durch technologisches Knowhow angereichert. Mit dieser einzigartigen Kombination von Bildung und Technik will sich das Ökozentrum weiter für eine ressourcenneutrale und lebenswerte Zukunft einsetzen.