Ab diesem Monat bindet die Solothurner Spitäler AG ein Notarztsystem organisatorisch fest in ihren Rettungsdienst mit ein. Die Ärztinnen und Ärzte des Notarztteams ergänzen die Rettungsteams situativ. Gleichzeitig mit der Einführung wurde der Standort Mitte des Rettungsdienstes soH von Balsthal nach Oensingen verlegt.
Rund um die Uhr stellt der Rettungsdienst der Solothurner Spitäler AG (soH) die notfallmedizinische Patientenversorgung sicher. Die Einsatzfahrzeuge sind auf drei Standorte verteilt; so kann der Rettungsdienst in über 90 Prozent der Fälle innert 15 Minuten am Einsatzort sein. Nebst Olten und Solothurn ist der dritte Standort nun von Balsthal nach Oensingen verlegt worden. Der Umzug hängt mit dem neuen Notarztkonzept zusammen. Da die Notärztin oder der Notarzt das ganze Versorgungsgebiet des Rettungsdienstes soH als Einsatzgebiet abdeckt, braucht es einen zentralen Standort nahe der Autobahn. Die A1 ist vom neuen Stützpunkt aus binnen einer Minute erreichbar. Während neun Jahren hatte der Rettungsdienst soH den Stützpunkt in Balsthal betrieben.
Rettungsdienst wurde erweitert
Mit der Einführung des Notarztsystems, welches organisatorisch in den Rettungsdienst integriert ist, bilden Rettungssanitäter und Notärzte gemeinsame «Tandems ». Notärzte werden im sogenannten Rendez-Vous-System eingesetzt, also mit separatem Einsatzfahrzeug. Verlangte die Indikation beim alten Modell einen Notarzt, so wurde dieser von der Anästhesie des Bürgerspitals Solothurn oder des Kantonsspitals Olten für die Dauer des Einsatzes zur Verfügung gestellt. Dies hatte zur Folge, dass der entsprechende Facharzt an anderer Stelle fehlte. Um das neue Konzept umsetzen zu können, werden die sechs Tages- und fünf Nachtequipen durch das Notarztteam ergänzt. Stationiert ist es in Oensingen und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Dafür musste der Rettungsdienst mit seinen rund 100 Mitarbeitenden um etwa zehn Stellen erweitert werden.
Ziel ist der bestmögliche Nutzen
Der kantonale Leistungsauftrag an den Rettungsdienst soH beinhaltet unter anderem, dass die Vorgaben vom Interverband für Rettungswesen (IVR) eingehalten werden, wozu ein wirkungsvolles und effizientes Notarztsystem gehört. Die soH ist überzeugt, mit dem neuen Modell zum frühestmöglichen Zeitpunkt den bestmöglichen Nutzen zugunsten der entsprechende Hilfe benötigenden Personen zu erzielen. Solothurner Kantonsgebiete, in denen der Rettungsdienst soH nicht prioritär zuständig ist, werden weiterhin von den Partner-Rettungsdiensten Grenchen und NordWestSchweiz versorgt.