«Die Welt ist aus den Fugen.» Mein Lieblingspolizist schleudert es mir allsonntäglich über Radiowellen entgegen. Und es braucht wahrlich keinen kriminalistischen Spürsinn und auch keinen Privatdetektiv, um zu erkennen, dass da was dran ist. Wahrscheinlich sogar mehr als bloss «etwas».
Wenn ich höre, dass sozialverträglicher Klimaschutz auch beinhalten muss, dass Fleisch für alle Menschen (in westlichen Ländern notabene) erschwinglich sein soll, wenn ich unter dem Begriff «Klimawandelleugnung» einen elfteiligen Eintrag auf Wikipedia finde, wenn ich sehe, wie in meiner unmittelbaren Nähe Wassermassen Dörfer und Menschenleben vernichten, dann bin ich geneigt zu sagen, dass die Welt tatsächlich aus den Fugen ist.
Ob die Erde aus dem Weltall betrachtet noch immer den hübschen blauen Planeten abgibt? Oder doch eher eine fiebrige Kugel, die dampft, zittert, schwitzt, brennt und mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln Hilferufe absetzt? Ich frage mich, wie viele Tierarten aussterben, wie viele Gletscher verschwinden, wie viele Wälder brennen, wie viele Gewässer über die Ufer treten, wie unmittelbar wir betroffen sein werden, bis wir handeln. Wirklich und wirkungsvoll handeln. Irgendwie ist es doch logisch, dass es so nicht weitergehen kann, oder?
Die gute Nachricht kommt von Klimaforschern: Es ist noch nicht zu spät. Die weniger gute: Ohne Verzicht geht es nicht. Mein Projekt für heute: «Klimaschutz im Alltag» googeln und mich für fünf erste Schritte entscheiden – und die dann auch umsetzen.
Martina Flück ist überzeugt: Verzicht ist auch Gewinn.