Dieses Jahr wäre die Oltner Mundart- Pop-Sängerin Jeannine Wiemann am St. Peter at Sunset auf der selben Bühne aufgetreten wie Marc Sway und Pegasus. Als das Festival abgesagt wurde, suchte und fand die Sängerin mit der Projektband Gleis5 prompt eine andere Bühne, auf der sie mit ihren neuen Songs rocken konnte.
Jeannine Wiemann strahlt, wenn sie von ihrem Auftritt Anfang Juli erzählt. Und das, obwohl dieser gar nicht wie ursprünglich geplant am Festival St. Peter at Sunset in Kestenholz stattfand, sondern auf der Terrasse von «Ueli’s Party-Stauu» in Kestenholz. «Wir hatten leider schon damit gerechnet, dass das Festival nicht stattfinden würde», sagt die 26-Jährige. Kein Grund für sie, sich unterkriegen zu lassen: «Wir bereiteten uns fast über ein Jahr lang vor. Wir wollten einfach auftreten. Egal wo.» Und jeder noch so unscheinbare Ort kann die Kulisse bieten für gute Stimmung, das haben Jeaninne Wiemann und die Projektband gezeigt. «Es war einfach toll, dass rund 200 Leute an unserem Konzert teilnahmen und mitfeierten. Die Standing Ovations waren am Schluss eine unglaublich schöne Bestätigung für unser Schaffen.»
Inspiration David Bowie und Sina
Das ist auch die Belohnung, für welche Wiemann gerne auf der Bühne steht. «Mein Ziel ist es, für die Menschen eine gute Stimmung zu schaffen, und ihnen mit meinen Texten zu helfen. Jede und jeder darf darin das interpretieren, mit dem sie oder er sich gerade identifizieren kann.» Wiemanns Texte sind alle in Schweizerdeutsch. Das hat auch seinen Grund: «Das ist die Sprache, mit der ich Emotionen am besten zum Ausdruck bringen kann.» Dabei sei es ihr egal, dass die Sprache in der Musikwelt nicht weit verbreitet sei. «Das macht meine Musik umso spezieller.» Ihren Musikstil definiert sie als akustischen Mundart-Pop. Was ihre Musik speziell mache, seien die Bläser, die sie sehr gerne einsetze. Grundsätzlich habe David Bowie sie inspiriert sowie einige Mundart-Bands, vor allem aber die Sängerin Sina. «Mal mit ihr zu singen, ist ein grosser Traum von mir. Sie ist einfach genial.»
Bereits als Kind auf der Bühne
Vor Leuten aufzutreten kennt Wiemann schon aus Kindertagen. Wann sie angefangen habe zu singen? «Seit jeher», ist ihre Antwort. Ihre Leidenschaft geht so weit zurück, dass sie keinen genauen Zeitpunkt dafür definieren kann. Inspiriert und motiviert wurde sie von ihrem Papa, wie sie erzählt, der als Gitarrist immer wieder an Festen auftrat und sich immer wieder mal auch von seiner Tochter musikalisch begleiten liess. «Das hat mir immer sehr viel Spass gemacht.» Bereits in der Primarschule wurde sie die Leadsängerin der «Crazy Band», bestehend aus Mitschülern. In der Oberstufe folgte die Schülerband und seither wird sie regelmässig für Auftritte an Feste und Hochzeiten angefragt. Dort singe sie aber nur Covers. Vor zwei Jahren kam dann die Einladung, als Vorband fürs Festival St. Peter at Sunset zu spielen. «Da machte ich mich gleich an die Arbeit, eigene Songs zu schreiben.»
Nächste Single Anfang Oktober
Inzwischen sind acht eigene Lieder der selbstständigen Sängerin bereit. Noch sind erst zwei auf den gängigen Musik- Apps wie Spotify zu hören. Der Rest der Songs ist noch in Produktion. «Und es entstehen immer wieder neue Songs», sagt Wiemann, die neben ihrer Arbeit als medizinische Sekretärin, sich vor allem auf ihre Musik konzentriert. Auf den sozialen Medien (Auf Instagram als: @jeanninewiemann_official und auf Facebook: @JeannineWiemannOfficial) hält sie ihre Fans auf dem Laufenden. Die nächste Single ist bis spätestens Anfang Oktober angekündigt.
Persönliche Geschichten als Basis
Die Arbeit mit ihrem Produzenten Miro Wolf sei sehr inspirierend. «Wir arbeiten sehr gut zusammen.» Wiemanns Lieder basieren auf persönlichen Geschichten. «Erstaunlicherweise entstehen bei mir bessere Songs, wenn ich eher nicht in guter Stimmung bin. Dann, wenn du die Wut und Sorge einfach aus dir rauslassen willst.»
Dann sitze sie am Piano oder nehme die Gitarre in die Hand und schaue mal, was komme. «Die Melodie fliegt mir dann meist einfach zu, und die Worte sprudeln von selber.» So seien Songs auch schon in zehn Minuten entstanden. «Da ich in der Regel aber eine Frohnatur bin, läufts nicht immer so schnell», sagt sie lachend. Aber das sei gut so!