Zentrum Lilith Oberbuchsiten / Anzeiger Thal Gaeu Olen
Das Zentrum Lilith betreibt eine eigene Kita, um die Mütter zu entlasten.

Frauen zürück in den Alltag begleiten

Das Zentrum Lilith in Oberbuchsiten ist für Frauen und ihre Kinder ein Daheim auf Zeit

Seit 25 Jahren nimmt das Zentrum Lilith in Oberbuchsiten Frauen und ihre Kinder auf, um sie zurück in einen selbstbestimmten Alltag zu begleiten.

Seit 1996 ist das Zentrum Lilith für viele Frauen und ihre Kinder ein Daheim auf Zeit. Ob eine psychische Erkrankung, Drogensucht oder in einer akuten Lebenskrise. Betroffene sind aus unterschiedlichen Gründen stationär oder ambulant in der Lilith. Sie alle sollen befähigt werden, ihre Autonomie zurückzugewinnen, ihren eigenen Lebensstil zu finden und – wenn sie Kinder haben – ihre Kinder zuverlässig zu betreuen. «Wir stellen Mütter nicht vor die Wahl, sich zwischen Therapie und Kind zu entscheiden. Hier ist beides möglich», sagt Fanny Schläppi, Co-Leiterin. Für Kinder betroffener Frauen gibt es eine hausinterne Kinderbetreuung, damit die Mütter viel Zeit haben für sich und die verschiedenen Therapieangebote. In der Lilith erhält jede Frau einen eigenen Wochenplan, um wieder Tritt zu fassen. «Wir begleiten Frauen zurück in den Alltag», sagt Eva Geiser, Sozialpädagogin. Strukturierte Tagesabläufe würden dabei sehr helfen.

Übungswohnungen
Im Zentrum Lilith gibt es auch ein Atelier, in dem verschiedene Arbeiten wie beispielsweise das Nähen von Taschen ausgeübt werden können, auch das gehört zum Weg zurück in den Alltag. Ein weiterer, sehr wichtiger Punkt ist das Wohnen. «Es ist sehr wichtig, dass sich die betroffenen Frauen alleine zurechtfinden und daher auch selbstständig und selbstbestimmt leben können», sagt Co- Leiterin Nicole Brodbeck. «Dazu haben wir Übungswohnungen, in denen das Wohnen geübt werden kann.»

Auf Spenden angewiesen
Die Lilith ist das einzige Zentrum dieser Art in der ganzen Schweiz. Gedeckt werden die Kosten – Tagespauschalen – durch die Herkunftskantone der Frauen. Für die Kostendeckung der Kita und des Ateliers ist die Lilith jedoch auf Spenden angewiesen.

«Wir danken allen von Herzen, die uns bisher immer mit Spenden unterstützt haben, und wir freuen uns auch über jede weitere Spende, damit wir dieses einzigartige Angebot in der Schweiz erfolgreich weiterführen können», sagt Lis Misteli, Präsidentin des Vereins.

Text: MGT & Bild: ZVG