Ernst Christ AG / Anzeiger Thal Gaeu Olten
Ernst Christ junior hat 2017 die Geschäftsführung des Familienbetriebs in dritter Generation übernommen.

Moderner Betrieb, traditionelle Werte

Die Ernst Christ AG in Matzendorf feiert heuer ihr 60-jähriges Bestehen

Es ist der klassische Familienbetrieb, und geht es nach Ernst Christ, dem Dritten, darf es dereinst gerne so weitergehen: Die Rede ist von der Ernst Christ AG in Matzendorf, die dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert. Am kommenden Samstag gewährt das Team allen Interessierten einen Blick hinter die Kulissen und zeigt, was die Vielseitigkeit seines Schaffens ausmacht.

«Malen ist Leidenschaft. Malen lassen ist Vertrauen. Vertrauen Sie unserer Leidenschaft. » Dieses Credo, mit dem Besucher auf der Internetseite der Ernst Christ AG empfangen werden, ist nicht bloss eine Floskel. Sie steht eins zu eins für die Firmenphilosophie des Thaler Traditionsbetriebs, der heuer sein 60-jähriges Bestehen feiert und deshalb am kommenden Wochenende zu einem Tag der offenen Tür nach Matzendorf lädt. «Ich gehe mit Leidenschaft voran, so springt der Funke auch auf mein Team über», sagt Ernst Christ junior respektive Ernst Christ III., der 2017 die Geschäftsführung übernommen hat und seit zwei Jahren auch Inhaber der Ernst Christ AG ist. Man wolle als Unternehmen ausstrahlen, dass man das Handwerk gerne, mit viel Leidenschaft eben, ausübe.

Ernst Christ AG / Anzeiger Thal Gaeu Olten
Mit dem Vertrauen der Kundschaft gehe man sorgsam um, sagt Geschäftsführer Ernst Christ. «Das ist uns sehr wichtig.»


Gegründet hat sein Grossvater, Ernst Christ I., die Firma 1961 als Einzelkämpfer und mit der Übernahme von Jakob Germanns Maleratelier in Welschenrohr. Solide Arbeit war schon damals die Basis für ein stetes Wachstum. 1982 gründete er die AG und es stiegen nach und nach die Söhne Ernst, René und Hanspeter ins Unternehmen ein und übernahmen Verantwortung. Mit dem Kauf der Geschäftsliegenschaft von Paul Tschan in Balsthal, der seinen Betrieb aus gesundheitlichen Gründen hatte aufgeben müssen, konnte die Infrastruktur optimiert und Balsthal 1988 zum wichtigen Standpunkt gerade auch für Spritzarbeiten gemacht werden. Der Firmengründer ging 1993 in Pension und übergab seinen Söhnen die Leitung, Verantwortung und Aktien. Ernst Christ II., der das Unternehmen während fast 25 Jahren geleitet hat, fungiert heute als Verwaltungsratspräsident der Firma, die aktuell 18 Angestellte und vier Lernende beschäftigt.

Ernst Christ AG / Anzeiger Thal Gaeu Olten
Firmengründer Ernst Christ anno 1967, beim Neubau der Kirche Aedermannsdorf.


Die Vielseitigkeit als bewährte Stärke
Die Geschäftsfelder des Malerbetriebs, der viel mehr macht als «nur» Malen, sind seit Jahrzehnten bewährt: Die Ernst Christ AG bietet von Renovationen und Umbauten bis hin zu Neubauten sämtliche Dienstleistungen eines modernen Maler- und Gipserbetriebs an. «Unsere Stärke ist die Vielseitigkeit», sagt Ernst Christ. Dabei steht über allem das Vertrauen, das er mit seinem Team von ihrer Kundschaft erfährt. «Wir arbeiten oft in privaten Wohnräumen, also auch in intimen Räumlichkeiten wie Bade- oder Schlafzimmern. Entsprechend wertschätzen wir das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden und gehen sorgsam damit um. Das ist mir enorm wichtig!»

Für den 34-Jährigen, der neben dem Managen des Betriebs selber nur noch selten handwerklich vor Ort mittun kann, ist ein ökologischer Einsatz der Betriebsmittel ebenso selbstverständlich wie ganz generell ein ökologisches Verhalten im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Mitteln. «Schliesslich geht auch ein Grossteil unserer Kundschaft heute viel sensibler mit dieser Thematik um und fragt zurecht gezielt nach, welche Art Farben und Materialien wir verwenden», klärt er auf. Apropos: Die Ernst Christ AG versteht sich auch als Beraterin, wenn es um die Frage nach der richtigen Farbe, Tapete oder ganz allgemein um Strukturen geht. «Da bringen wir uns gerade bei Umbauten gerne kreativ mit ein», sagt Christ. Dazu gehöre auch die Neugier nach innovativen Techniken und Materialien. «Als KMU versuchen wir, stehts mit der Zeit zu gehen.» Er sagt dies im Wissen darum, dass die Kundschaft mit den heutigen Möglichkeiten in aller Regel klare Vorstellungen davon hat, wie das Endresultat aussehen soll.

Handwerker werden rarer
Für ihn war immer klar, dass er in die Fussstapfen seines Vaters und Grossvaters treten würde. Schon als kleiner Junge ging er jeweils mit auf die Baustellen und packte an, wo er konnte. «Ein anderer Beruf war für mich nie ein Thema», sagt er. Und lacht. Die Malerlehre hat er im elterlichen Betrieb absolviert, die Zusatzlehre als Gipser in Gerlafingen, gefolgt von der zweijährigen Maler-Meisterschule. Die Herausforderungen der Zukunft? Sein Onkel René, ebenfalls seit Jahrzehnten im Betrieb mit dabei und quasi der «Aussenminister» auf den Baustellen, wird nächstes Jahr pensioniert. Diese Lücke gilt es zu schliessen, auch wenn der andere Onkel, Hanspeter, dem Betrieb erhalten bleibt. Es ist eine Stärke der Ernst Christ AG und wird selbstredend von der Kundschaft geschätzt, dass man viele langjährige Mitarbeiter beschäftigt. «Wir arbeiten hart und engagiert, aber wir sind auch ein familiärer Betrieb, deshalb sollen unsere Leute auch gerne bei uns arbeiten», sagt der Geschäftsführer. Regelmässige Teamanlässe sind Teil des gelebten Spirits.

Gefordert ist das Unternehmen jährlich auch in der Nachwuchsförderung. «In Anbetracht der Tatsache, dass es auf dem Markt immer weniger ausgebildete Malerinnen und Maler hat, ist es umso wichtiger, dass wir Jahr für Jahr besorgt sind, junge Menschen im Malerberuf auszubilden.» Grundsätzlich, davon ist Ernst Christ überzeugt, werde es auch in dreissig Jahren Maler und Gipser geben, als Handwerker und als Berufsbranche. Die Herausforderung auch für sein Unternehmen werde sein, die richtigen Mitarbeitenden zu rekrutieren. Sollte im Nachwuchs dereinst ein Ernst Christ IV., mittun – «liebend gerne».

Tag der offenen Tür
Am kommenden Samstag, 4. September, lädt die Ernst Christ AG zu Ehren ihres 60-jährigen Bestehens zum allerersten Mal zu einem Tag der offenen Tür in Matzendorf ein. Von 10 bis 18 Uhr bietet das Team auf Rundgängen Einblicke in sein vielfältiges Schaffen und wird bei Wurst, Brot und Bier den Kontakt zu bisheriger und potenzieller Kundschaft pflegen.

www.ernstchristag.ch