Solarpanel-Projekt / Anzeiger Thal Gaeu Olten
Gemeindepräsident Fabian Gloor will die Bevölkerung in die Energiewende involvieren.

Bevölkerung hilft bei Energiewende mit

Oensinger können sich an Solarpanel-Projekt beteiligen und davon profitieren

Auf den Dächern des Schulhauses Oberdorf und des Sportzentrums Bechburg realisiert die Gemeinde gemeinsam mit dem Solar-Startup Solarify zwei innovative Solarprojekte. Das Besondere dabei: Oensingerinnen und Oensinger können sich mit dem Kauf einzelner Solarpanels direkt an den Anlagen beteiligen und erhalten dafür viermal jährlich ihren Anteil aus den Stromerträgen ausbezahlt.

Schon bald werden auf dem Schulhaus Oberdorf und dem Sportzentrum Bechburg insgesamt 519 Solarpanels jedes Jahr so viel sauberen Strom produzieren wie rund 40 Haushalte im Schnitt jährlich verbrauchen. Mit den Projekten geht die Gemeinde einen weiteren Schritt in Richtung des Ziels, Oensingen einst zu 100 Prozent mit lokaler erneuerbarer Energie zu versorgen – ein Ziel, das insbesondere mit der Arbeitsgruppe Energiestadt seit über einem Jahrzehnt aktiv verfolgt wird.

Die geplanten Solarprojekte würden auch einem weiteren Anliegen des Gemeinderats gerecht, wie Gemeindepräsident Fabian Gloor erklärt: «Wir wollen die Bevölkerung möglichst konkret in die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde involvieren.» Dank der Zusammenarbeit mit der Berner Firma Solarify und deren besonderem Bürgerbeteiligungsmodell für Solarprojekte können Oensingerinnen und Oensinger sich direkt an den beiden Solaranlagen beteiligen.

Oensingen arbeitet mit Solarify
Solarify realisiert schweizweit Solaranlagen durch das Zusammenbringen von Dacheigentümern und Dacheigentümerinnen und Kleininvestoren und Kleininvestorinnen. Die Dacheigentümerin – hier die Gemeinde Oensingen – stellt eine geeignete Dachfläche zur Verfügung. Solarify plant die Solaranlage und finanziert sie durch Privatpersonen, die einzelne Panels der Anlage kaufen. Während rund 30 Jahren betreibt das Unternehmen die Anlage im Namen der beteiligten Panelbesitzer. Der produzierte Solarstrom kann vor Ort – hier im Schulhaus und im Sportzentrum – mit einem Rabatt im Vergleich zum Netzstrompreis verbraucht werden; die Überschussproduktion wird ins Netz verkauft. Den Ertrag daraus zahlt Solarify viermal jährlich direkt den Panelbesitzerinnen und -besitzern aus.

Die geplanten Solarprojekte sollen also gleich mehrfachen Mehrwert schaffen: Die Gemeinde erweitert ihr Solarportfolio und kann Schulhaus und Sportzentrum mit günstigem Solarstrom vom eigenen Dach versorgen.

Auch das Gewerbe profitiert
Oensingerinnen und Oensinger können selber Solar-stromproduzenten und -produzentinnen werden, die Umwelt schützen und dabei eine kleine Rendite erwirtschaften, indem sie einzelne Panels kaufen. Und dank der Umsetzung mit dem Deitinger Panelhersteller Megasol und Installateuren aus der Region profitiert auch das lokale Gewerbe. «Die Projekte sind wirtschaftlich und rentieren für alle Beteiligten», freut sich Christoph Schaer, Präsident der Arbeitsgruppe Energiestadt Oensingen. Er selbst ist bereits stolzer Besitzer von je fünf Solarpanels auf dem Schulhaus und auf dem Sportzentrum und hofft auf möglichst viele lokale Mitbesitzer und Mitbesitzerinnen der beiden Solaranlagen.

Noch bis Ende September hat die Oensinger Bevölkerung ein Vorkaufsrecht. Falls genügend Panels verfügbar sind, können auch weitere Personen sich an den Projekten beteiligen.

Am Montag, 13. September (19.30 Uhr) und am Samstag, 25. September (9.30 Uhr) werden die Projekte in Webinaren kostenlos vorgestellt. Panelkauf und detaillierte Informationen im Solarify- Webshop unter www.solarify.ch/shop.

Text: MGT & Bild: ZVG