Mit regelmässigen Probenahmen an ausgewählten Gewässern überprüft der Kanton Solothurn die Wirkung des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel. Erste Auswertungen aus dem Jahr 2020 zeigen: Noch erfüllen die Gewässer die gesetzlichen Anforderungen gemäss Gewässerschutzverordnung nicht, doch leichte Verbesserungen sind nachweisbar.
Zur Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz hat der Kanton Solothurn 2018 einen kantonalen Massnahmenplan ausgearbeitet und in Kraft gesetzt. Der Kanton will damit die durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verursachten Risiken bis 2025 halbieren. Für die Wirkungskontrolle betreut der Kanton eine moderne Messinfrastruktur. Dank dieser kann der Verlauf der Belastungssituation hochaufgelöst dargestellt werden. Gemessen wird an vier Oberflächengewässern und einer Grundwasserquelle. Zusätzlich werden biologische Untersuchungen gemacht.
Auswertungen von drei Bächen
Vom Limpach, Mülibach und Etzikerkanal werden die Resultate des ersten Jahres in diesen Tagen den Landwirten vorgestellt. Noch erfüllen die drei Gewässer die gesetzlichen Anforderungen gemäss Gewässerschutzverordnung nicht, doch zeichnen sich leichte Verbesserungen ab. Dabei führten einzelne Stoffe, die sowohl in der Siedlung, wie auch im Privatgarten, im Gartenbau und in der Landwirtschaft eingesetzt werden, zu temporären Überschreitungen.
Die Resultate widerspiegeln den Anteil Landwirtschaft, beziehungsweise Siedlung im Einzugsgebiet. Rund die Hälfte der Wirkstoffe, die in den 2-Wochen- Mischproben zu Überschreitungen führten, waren Herbizide. Das sind Stoffe, die der Bekämpfung von Unkraut dienen.
Leichte Verbesserung nachweisbar
Vergleicht man die Resultate mit Kampagnen aus früheren Jahren, so kann man eine leichte Verbesserung feststellen. So ist die Belastung der Makrozoobenthos, also der kleinen Gewässerlebewesen, im Jahr 2020 tiefer als noch im Jahr 2019. Weiter sind Wirkstoffe, die im Jahr 2012 noch nachgewiesen werden konnten, nun nicht mehr in den Gewässern zu finden. Die weiteren Messjahre werden einerseits die Wirkung des Aktionsplans Pflanzenschutzmittel und andererseits die natürliche Variabilität von Jahr zu Jahr aufzeigen.
Neue Massnahmen ausserhalb der Landwirtschaft
Der Aktionsplan Pflanzenschutzmittel wird weiterverfolgt. Basierend auf den Messresultaten der nächsten Jahre sollen die Massnahmen künftig angepasst werden. Weiter werden ab dem Jahr 2022 neue Massnahmen aufgenommen, die den Einsatz von Pestiziden ausserhalb der Landwirtschaft betreffen.
Der Kanton wird sowohl die Landwirtschaft, den Gartenbau, Private als auch Baufirmen sensibilisieren und zum Mitmachen motivieren. Gemeinsam soll die Pestizidbelastung im Kanton weiter gesenkt werden.