Nach dem deutlichen «Ja» des Solothurner Stimmvolks zur Verkehrsanbindung Thal will das Pro-Komitee sich für die rasche Realisierung des Projekts einsetzen. Derweil wollen die Gegner das Vorhaben nun erst recht auf juristischem Weg verhindern.
Das Komitee «Pro Verkehrsanbindung Thal» zeigte sich am Sonntag überwältigt vom klaren Volksentscheid zur VA Thal. Dass 59 Prozent der Solothurner Stimmbevölkerung das so dringliche Projekt in der Klus befürwortet hätten, zeige, dass eine klare Mehrheit der Solothurnerinnen und Solothurner den Leidensdruck der Thaler Bevölkerung mit dem täglichen Verkehrskollaps anerkenne.
«Wir sind hocherfreut über dieses klare Ja zur VA Thal», sagen die Komitee-Co-Präsidenten, Balsthals Gemeindepräsident Freddy Kreuchi und Herbetswils Gemeindepräsident und Nationalrat Stefan Müller-Altermatt unisono. In der Tat: 50 610 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Kanton Solothurn haben den Leidensdruck der Thalerinnen und Thaler anerkannt und sich mit ihrem Ja zu diesem «Jahrhundertprojekt» solidarisch mit dem Thal erklärt. Die 55,6 Prozent Ja-Stimmen in seiner Gemeinde wertet Kreuchi als «gutes Resultat», das sich mit gewissen finanzpolitischen Bedenken durchaus erklären lasse.
«Wir werden uns dafür einsetzen, dass das Vorhaben rasch realisiert wird», betont Stefan Müller-Altermatt. Dass die Gegnerschaft nach verlorener Abstimmung von den juristischen Verfahren spreche und die Gemeinden anprangere, dass sie sich für die offensichtlichen Anliegen ihrer Einwohnerinnen und Einwohner eingesetzt hätten, sei «beschämend». Das Nein-Komitee mit Fabian Müller an der Spitze bedauert selbstredend den Entscheid, der aber «angesichts der unfairen Abstimmungskampagne», in der Steuergelder involviert gewesen seien, nicht überrasche. Bei den Gegnern des Projekts setzt man nun voll und ganz darauf, dass das Verwaltungsgericht zum Schluss kommt, dass das Umfahrungsprojekt gar nicht bewilligungsfähig ist. Er vertraue hier auf die Unabhängigkeit und Unvoreingenommenheit des Gerichts, sagte Fabian Müller am Sonntag.
Baudirektorin Sandra Kolly unterstrich derweil vor den Medien noch einmal, der Regierungsrat sei der Meinung, dass das Vorhaben die Anforderungen bezüglich Ortsbild- und Landschaftsschutz vollumfänglich erfülle. Mit dem nun genehmigten Kredit sei ein «zentraler Meilenstein» der rund 60-jährigen Planungsgeschichte erreicht.