Pjnk – so heisst die Naturkosmetiklinie der Laupersdörferin Petra Jeker. Die naturreinen Produkte produziert sie wann immer möglich mit Rohstoffen aus ihrem eigenen Garten. Und verkauft sie nun in einem eigenen Atelier an der Kirchenfeldstrasse.
Mit ihrem strahlenden Teint ist die 43-jährige Petra Jeker eigentlich das ideale Testimonial für ihre selbstproduzierte Kosmetiklinie Pjnk. Aber die Aromatherapeutin, die Teilzeit als Bibliothekarin arbeitet, steht nicht gerne im Rampenlicht. Viel lieber tüftelt sie in ihrem Atelier an neuen Kreationen, experimentiert mit neuen Zusammensetzungen und optimiert bestehende Rezepturen.
Das Rampenlicht überlässt sie lieber ihren Produkten. Über ein Jahr lang arbeitete sie an deren Rezeptur, testete sie mit Familie und Freunden. Nun ist sie zufrieden und stolz auf die vielen Kreationen, auf ihre «konsequente Naturkosmetik»: Von der Handcreme, über die Bodylotion, das Shampoo bis zur Gesichtscreme für verschiedene Hauttypen – ihre Kosmetikprodukte bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen, sprich sie sind ohne synthetische Zusatz-, Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe, und auch ohne Silikone, Mikroplastik, Aluminium und Erdölderivate wie Paraffine.
Heilkräuter aus dem Bio-Garten
Wenn immer möglich benutzt Jeker für die Herstellung ihrer Produkte als Wirkstoff Heilkräuter aus ihrem Bio-Garten. Einige Wildpflanzen sammelt sie schonend. «Ich nehme dann jeweils nur das, was ich wirklich brauche, damit sich die Natur erholen kann.» Ist mal ein Zukauf nötig, legt sie grossen Wert darauf, dass die Pflanzen aus einem kontrolliert biologischen Anbau stammen. Gerne greift sie auch auf regionale Produkte zurück, wie zum Beispiel das Aprikosenkernöl aus der Ölpresse Gasser Laupersdorf.
Aus den gesammelten Kräutern, Pflanzen und Blumen stellt die Aromatherapeutin ihre eigenen Mazerate (Ölauszüge), Tinkturen, Extrakte und Hydrolate (Pflanzenwasser) her – in sorgfältiger Handarbeit, mit viel Geduld, wie sie erklärt. Wie der jeweilige Prozess abläuft, hat sie in ihrer dreijährigen Ausbildung zur Aromatherapeutin gelernt, in der sie auch viel Biochemie gepaukt hat. Erst zu diesem Zeitpunkt habe sie wirklich realisiert, wie viele synthetische Stoffe in herkömmlichen Alltagsprodukten stecken, vor allem auch in der Kosmetik. «Ich finde, diese Stoffe gehören einfach nicht auf unsere Haut und auch nicht in unsere Umwelt.» Naturkosmetik sei für sie inzwischen zu einer Lebenseinstellung und Berufung geworden. «Es macht mich einfach glücklich, dass ich mit meinen unverfälschten Produkten einen Beitrag dazu leisten kann, um gesund, umwelt- und naturbewusst zu leben.»
Hautpflege ist Gesundheitspflege
Mit Naturkosmetik tue man der eigenen Gesundheit definitiv etwas Gutes, denn Hautpflege sei Gesundheitspflege. Naturkosmetik unterstütze die Haut, sich selber zu regenerieren. Im Gegensatz zu konventioneller Kosmetik, die eher an der Hautoberfläche wirke, könne gute Naturkosmetik auch in die tieferen Schichten der Haut eindringen und ihr wirklich Hand bieten. Zudem könne sich dank dem Duft der eingesetzten ätherischen Öle die Kosmetik auch positiv auf die Psyche und auf den ganzen Körper auswirken. Auch die ätherischen Öle bezieht sie von möglichst nachhaltigen Quellen. «Ich gehe sehr sparsam damit um, denn jeder Tropfen ist sehr wertvoll und hat der Natur viel abverlangt.»
Produkte werden frisch hergestellt
Bevor Jeker ihre eigene Kosmetiklinie herstellte, benutzte sie Naturkosmetika von Grossverteilern. «Mit dem Wissen, das ich mir über die Jahre angeeignet habe, überzeugte mich diese aber auch nicht mehr hundertprozentig.» Im Gegensatz zu der Naturkosmetika aus der Massenproduktion haben ihre Produkte zum Beispiel ein relativ kurzes Verfalldatum. Die meisten lassen sich rund drei Monate aufbewahren. «Ich stelle die Produkte je nach Nachfrage lieber frisch her, um ganz auf künstliche Konservierungsstoffe zu verzichten.»
Das bedeutet auch entsprechend Arbeit. «Aktuell beobachte ich noch die Nachfrage, um die Menge an benötigten Produkten immer besser einschätzen zu können.» Jekers Kundschaft stammte bisher eher aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis. Dieser Kreis erweitert sich nun langsam, vor allem über Mund-zu- Mund-Propaganda. Deshalb wagte sie es, Anfang Oktober aus einem Raum in der sanierten Scheune eines ehemaligen Bauernhauses eine Ladenfläche zu machen, wo sie zwei Mal die Woche Interessierte und Kundschaft empfängt: Immer am Donnerstagnachmittag von 14 bis 17 Uhr und am Freitagmorgen von 9 bis 11 Uhr. Petra Jeker hat den ganzen Kreislauf zu Ende gedacht hat: Die leeren Glasbehälter können Kunden zurückbringen und auf Wunsch wieder auffüllen lassen, sobald das gewünschte Produkt bereit ist. Gut Ding will eben auch in der Naturkosmetik Weile haben.