Der Kanton fördert das physische und psychische Wohlbefinden der Solothurner Bevölkerung. Dabei setzt er künftig neue Schwerpunkte. Er verstärkt sein Engagement im Bereich der frühen Kindheit und setzt neue Akzente bei der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Der Regierungsrat hat dazu ein neues Aktionsprogramm genehmigt.
Der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der regelmässig eine körperliche Aktivität ausübt und sich ausgewogen ernährt, ist im internationalen Vergleich eher tief. Auch der Anteil adipöser (fettleibiger) Personen hat sich in den letzten zwanzig Jahren von 5 Prozent auf 11 Prozent erhöht. In der Schweiz leiden zudem 17 Prozent der Bevölkerung an einer oder mehreren psychischen Beeinträchtigungen. Die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft. Um diesen Trends entgegenzuwirken, hat der Regierungsrat ein neues Aktionsprogramm für die nächsten vier Jahre im Umfang von 5,4 Millionen Franken verabschiedet. Damit fördert der Kanton eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und eine bessere psychische Gesundheit für die Solothurner Bevölkerung.
Einen neuen Schwerpunkt im Aktionsprogramm bilden Massnahmen zur Senkung der psychischen Belastung bei Kindern. Mit Projekten wie zum Beispiel «Mindmatters» sollen die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden an Schulen gestärkt werden. Belastungssituationen können die Leistungen der Schülerinnen und Schüler vermindern, die soziale Entwicklung behindern und die Arbeitsmotivation der Lehrpersonen erschweren. «Mindmatters» will dem frühzeitig entgegenwirken. Unterrichtsmodule zu Themen wie Mobbing, Stress oder Teamarbeit sollen die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern aller Stufen wie auch das Schulklima verbessern.
Frühe Kindheit im Fokus
Einen zweiten Schwerpunkt bildet die frühe Kindheit, also die Zeit bis zum Kindergarten. Zielgruppe sind Mütterund Väterberaterinnen, Kita- und Spielgruppen- Leitende oder Hebammen. In Weiterbildungen und Kursen sollen sie lernen, wie Kinder und Eltern in Belastungssituationen im Familienalltag oder in der Kita und Spielgruppe besser unterstützt werden können. Familien im Kanton Solothurn sollen zudem vor und nach der Geburt besser begleitet werden können. Dabei spielen die psychische Gesundheit der Kinder und ihrer Eltern sowie Ernährungs- und Bewegungsthemen eine wichtige Rolle.
Bewegung für Senioren
Mit dem Aktionsprogramm werden ausserdem bereits bestehende Projekte weitergeführt, wie zum Beispiel das Café Balance. Es bietet Solothurner Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit, sich regelmässig mit anderen zu bewegen, dabei das Sturzrisiko zu reduzieren und Lebensfreude zu tanken. Zum Programm gehören aber auch die Aktionstage psychische Gesundheit Kanton Solothurn. Diese jährliche Veranstaltungsreihe mit dem Ziel, die breite Bevölkerung zu sensibilisieren, Betroffene und Angehörige sowie Fachpersonen zu informieren, erlangte über die Kantonsgrenzen hinaus grosses Ansehen.
Das Aktionsprogramm richtet sich weiterhin auch an Personen, die nicht mehr erwerbstätig sind. Die Angebote für diese Zielgruppe fördern ein gesundes und würdiges Älterwerden, stärken die sozialen Kontakte und nehmen auch schwierige Themen, wie etwa Depressionen, präventiv auf.