Haben Sie die neue SRF-Serie «Tschugger » gesehen? Ein Walliser Polizist legt sich darin mit den Grossen der dunklen Seite an. Die Kritik von allen Seiten fiel positiv aus. Mir persönlich hat vor allem gefallen, dass die Protagonisten Walliserdialekt sprechen. Es versteht sich von selbst, dass man da nicht alles auf Anhieb versteht und ich dankte dem Schweizer Fernsehen für die deutschen Untertitel. Auch wenn ich mich dafür fast etwas schäme.
Jedenfalls hatten wir an diesem Sonntagabend viele neue Ausdrücke gelernt und einiges zu lachen, als sich eine hitzige Diskussion über verschiedene Dialekte der Schweiz und ihre Tücken entfachte. Vom Brotanschnitt, dem «Schoggistängeli» über das Innere des Apfels landeten wir bei der «Muntere », dem Schaufenster. Ein Begriff, den mein Partner nicht kannte. «Aber wenigstens verstehst du mich», scherzte er, der gebürtiger Basler ist.
Das dachte ich auch. Zumindest bis zur letzten Woche, als ich mir zum Znüni im Homeoffice ein «Weggli» aus der Bäckerei um die Ecke holen wollte. Den ganzen Morgen freute ich mich darauf – das sind aktuell die kleinen Freuden in dieser ansonsten weniger erfreulichen Zeit. Aber als sich dann im Papiersack anstelle meines «Wegglis » ein «Mütschli» befand, machte ich ein langes Gesicht. Nur soviel: «Weggli » heissen in Basel, wo ich wohne, «Schwöbli». Und so habe ich vergangene Woche nicht nur die Walliser besser verstehen gelernt, sondern auch meine Nachbarn.