Der Kanton setzt sich für einen risikoarmen Umgang der Bevölkerung mit Suchtmitteln ein. Der Regierungsrat hat dazu ein neues Suchtpräventionsprogramm genehmigt. Im Zentrum steht ein umfassender Jugendschutz. Aber auch die breite Bevölkerung soll bezüglich Risiken im Umgang mit Suchtmitteln sensibilisiert werden.
Ein grosser Teil der Solothurner Bevölkerung konsumiert Alkohol oder nutzt das Internet, ohne sich und andere zu gefährden. Manche Menschen aber gehen Risiken ein oder verlieren die Kontrolle über ihren Konsum und ihr Verhalten. Daraus kann eine Sucht entstehen, die für Betroffene und ihre Angehörigen viel Leid mit sich bringt und mit hohen gesellschaftlichen Kosten verbunden ist. Um dem entgegenzuwirken, hat der Regierungsrat ein neues Suchtpräventionsprogramm für die nächsten vier Jahre im Umfang von rund 5.2 Mio. Franken beschlossen.
Nach wie vor am häufigsten konsumiert werden Alkohol und Tabak. Die Suchtmittel und Suchtformen sind jedoch zahlreich. So steht bei älteren Menschen die Zusammenwirkung von Medikamenten und Alkohol im Zentrum, während bei Jugendlichen eher neuere Entwicklungen wie Online-Medien oder E-Zigaretten dominieren.
Beim Jugendschutz steht vor allem die Entwicklung eines risikoarmen Lebensstils und der Aufbau gesundheitsförderlicher Strukturen im Zentrum. Jugendliche sollen lernen, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen und kompetent mit Substanzen und Angeboten umgehen zu können, die potenziell eine Abhängigkeit erzeugen. Der Regierungsrat hat Ende September drei Institutionen beauftragt, die Massnahmen im Bereich Jugendschutz umzusetzen, etwa mit Testkäufen und der Beratung von Schulen.
Neben Kindern und Jugendlichen soll auch die breite Öffentlichkeit für die Suchtprävention und entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten sensibilisiert werden. Sozialarbeitende, Gesundheitsfachpersonen oder Personalverantwortliche sollen durch Weiterbildungen geschult werden, damit sie Suchtverhalten rechtzeitig erkennen und ansprechen. Gleichzeitig sollen auch Erwachsene und ältere Menschen durch Referate oder Kampagnen darüber aufgeklärt werden, wie zum Beispiel Alkohol genussvoll und risikoarm konsumiert werden kann. Ziel ist es, die Entstehung einer Sucht möglichst früh zu erkennen, damit Betroffene Hilfe in Anspruch nehmen können.