Susanna Fink-Jenni, Gründerin der Volleyballgruppe Welschenrohr-Herbetswil / Anzeiger Thal Gäu Olten
«Als man mein langjähriges Engagement aufzählte und sich dafür bei mir bedankte, war ich sehr gerührt»: Susanna Fink-Jenni auf der Bühne von Swissvolley in Bern.

Ein Leben für den Volleyballsport

Ehrung für Susanna Fink-Jenni, Gründerin der Volleyballgruppe Welschenrohr-Herbetswil

Seit über 40 Jahren engagiert sich Susanna Fink-Jenni in der Volleyball- Szene der Region. Nun ist die Gründerin der Volleyballgruppe Welschenrohr- Herbetswil vom Verband Swissvolley mit dem Ehrenamt-Award geehrt worden.

«Das kam wirklich überraschend», sagt die 66-jährige Susanna Fink-Jenni, wenn sie an die kürzliche Ehrung vom Verband Swissvolley in Bern denkt. Ihre Cousine Marianne Christ hatte sie unter einem Vorwand an die Sitzung vom Verband in Bern mitgenommen, wo die Vereinsgründerin Fink-Jenni plötzlich auf die Bühne gerufen wurde. «Als man mein langjähriges Engagement aufzählte und sich dafür bei mir bedankte, war ich sehr gerührt», erzählt die Welschenrohrerin von diesem unvergesslichen Moment.

Susanna Fink-Jenni gründete 1978 mit einer Gruppe von zehn Mädchen aus ihrem Freundes- und Familienkreis unter dem Namen SJCO (Susanna Jenni & Company) eine Volleyball-Gruppe. «Wir haben alle einfach sehr gerne Volleyball gespielt und wir wurden immer besser.» Erst an der Solothurner/Oberaargauer Meisterschaft im Jahr 1980/81 realisierten sie, wie gut sie inzwischen geworden waren: Sie erreichten den 2. Platz.

Sie zählt, schreibt, coacht, kocht …
Der Verein wuchs weiter und spielte im Jahr 2000 mit einem Team sogar in der 2. Liga. Inzwischen hat der Verein mit Herbetswil fusioniert und zählt insgesamt 78 Mitglieder, davon spielen 50 noch aktiv. Susanna Fink-Jenni selbst spielt nicht mehr, ist aber noch heute oft als Zählerin und Schreiberin an den Spielen anwesend. Weiter coacht sie Schiedsrichterinnen und -richter und steckt auch im Hintergrund viel Energie in Care-Arbeit: Sie kocht an Turnieren, führt das Vereinsarchiv, schreibt allen Jubilaren Kärtchen, backt für den Backwarenverkauf – wie es im Verein heisst – «die weltbesten Cornets» und ist an jeder Delegiertenversammlung und an den Vorstandssitzungen als Beisitzerin dabei.

Volleyball – das sei ihr grosses Hobby, sagt die pensionierte Altersheimangestellte. «Der Verein ist ein grosser Teil meines Lebens geworden.» Eine zweite Familie sozusagen. «Da ist der Zusammenhalt enorm wichtig.» Und um diesen zu erreichen, müsse man stets dran bleiben. Das wissen alle Engagierten im Verein, die genauso dazu beitragen. Der gute Teamgeist, der von den Mitgliedern gepflegt wird, zahlt sich aus: «Es kommen auch immer wieder ausgetretene Mitglieder zurück in unseren Volleyballverein.»

Susanna Fink-Jenni, die früher nicht nur Spielerin, sondern auch Trainerin und begnadete Schiedsrichterin war, stellt einen entscheidenden Unterschied zu früher fest: «Heute braucht es noch mehr Engagement, um die Mitglieder im Verein zu behalten.» Das hänge mit der riesigen Konkurrenz an Freizeitangeboten zusammen. «Früher hatte man viel weniger Möglichkeiten.»

Wichtigstes Kulturgut der Gemeinde
Ein starker Verein kann aber auch ein starkes Netz bilden, das einen auffangen kann. «Da meine erwachsenen Kinder ausgeflogen sind, freue ich mich noch mehr auf die vielen Vereinsaktivitäten.» Vereine sind in ihren Augen das wichtigste Kulturgut einer Gemeinde. Das sind sich auch die Gemeinden Welschenrohr und Herbetswil bewusst und haben die Volleyballgruppe immer unterstützt, wie sie sagt. Ohne den grosszügigen Support vor allem bei der Benutzung von Turnhallen und Plätzen hätten die vielen Trainings und Aktivitäten des Vereins nicht stattfinden können. Deshalb gehe ein grosser Dank auch an die Gemeinden.

Und die VBG Welschenrohr-Herbetswil? Die hofft, noch lange auf das fröhliche Gemüt und die herzliche und tatkräftige Unterstützung ihrer Gründerin zählen zu dürfen.

Text: DON & Bild: ZVG