Im Schlosswäldli wird am Montag geholzt. Die Bevölkerung sollte die Umgebung an diesem Tag meiden.

Holzschlag im Schlosspark

Am Montag werden 100 Bäume aus dem Oensinger Schlosswald entfernt – per Helikopter

Wenn wettermässig alles rund läuft, wird am kommenden Montag Schlossgeist Kuoni von «Helikopterlärm» gestört werden. Im Zuge einer Sicherheitsholzerei werden nahezu 100 Bäume aus dem Schlosswald vor Schloss Neu Bechburg entfernt und hochgezogen. Die Heliswiss International AG sowie der Forstbetrieb der Bürgergemeinde Oensingen sind im Auftrag der Stiftung Neu Bechburg dafür verantwortlich.

Schon seit längerer Zeit hat Förster Robert Graber der Bürgergemeinde Oensingen beobachtet, dass sich der Zustand der Bäume im Schlosswald zusehends verschlechterte. Diverse Bäume sind selbst umgefallen, bei anderen sind die Kronenteile abgebrochen, zum Glück aber ohne grösseren Sachschaden.

So fand im vergangenen Frühjahr eine Begehung mit Robert Graber, Vertretern des Kantons, dem Kreisförster, dem Stiftungspräsidenten sowie Vertretern der Seniorengruppe Roggenfluh statt, um an praktischen Beispielen vor Ort die Problematik zu erläutern und das gemeinsame Vorgehen zu besprechen. Ausserdem wurden diejenigen kritischen Bäume gekennzeichnet, die aus der schlossnahen Waldparzelle geräumt werden müssen.

Elf verschiedene Baumarten
Der ganze Wald im Park unterliegt dem Schutzwaldperimeter. Mit der nun vorgesehenen Baumfällaktion von rund 100 Bäumen wird aber nicht ein Volleingriff vorgenommen. In drei, vier Jahren wird ein nächster Kontrollgang darüber befinden, welche Bäume zusätzlich entfernt werden müssen. Interessant dabei ist, dass es sich bei den rund 100 Fallobjekten um nicht weniger als elf verschiedene Baumarten handelt. Dabei machen Eschen (37) und Linden (26) den Grossteil aus. Volumenmässig geht es hier um rund 300m3 Holz, welches geschlagen wird. Da 95 Prozent davon eine schlechte Qualität aufweisen, werden die Bäume zu Hackholz/Energieholz verarbeitet.

Anders noch als bei der Holzerei im Ravellengebiet, wird anstelle einer Seilbahn nun ein Helikopter zum Einsatz kommen. Dies hat seinen Grund: Das Schlosswäldli ist so etwas wie ein Park und umgibt das Oensinger Wahrzeichen – Schloss Neu Bechburg. Nebst dem knapp drei Kilometer langen Wegnetz sind auf diesem Areal auch diverse Teiche, Bänkli, ein Teehaus und eine Blockhütte zu finden – mit der bekannten Art des Bäumefällens würde das Parkareal zu sehr in Mitleidenschaft gezogen. Dank Einsatz aus der Luft können die Bäume somit punktuell aus dem Wald gezogen werden, ohne dabei grössere Schäden anzurichten. Wenn der Helieinsatz einen optimalen Verlauf nimmt, soll er nur einen Tag andauern.

Verschiebung ist möglich
Rund 80 Prozent des Gesamtvolumens werden via Helikopter aus dem Schlosswald herausgeflogen, für die restlichen rund zwanzig Bäume ist die Forst Oensingen dann zuständig. An den Gesamtkosten von gut 70 000 Franken beteiligen sich das Amt für Raumplanung, der Kanton Solothurn, die Einwohnergemeinde sowie die Bürgergemeinde.

Sollte aus meteorologischen Gründen – Windböen oder Nebel – ein Helikoptereinsatz zu Wochenbeginn nicht möglich sein, würde die ganze Aktion selbstverständlich verschoben und entsprechend neu informiert.

Die Bevölkerung Oensingens wird gebeten, die Umgebung bei Neu Bechburg während der Holzarbeiten konsequent zu meiden. Mitglieder der Seniorengruppe Roggenfluh werden an den neuralgischen Punkten, sprich an den verschiedenen Eingängen zum Schlosspark, als Absperrposten im Einsatz stehen.

Text: MGT & BIld: ZVG