Bereits zum 5. Mal findet in Oensingen das offizielle Judo Ranking 500 statt. Anwärter auf eine Teilnahme an der Schweizermeisterschaft treffen sich auf den Tatami (Judomatten), um Rankingpunkte zu sammeln, mit denen sie sich für die Endrunde im November qualifizieren können. Am Sonntag misst sich dann der JudoNachwuchs.
Nach der frustrierenden Absage im letzen Jahr sind die Organisatoren des Judo Ranking 500 in Oensingen froh, dass die diesjährige Ausgabe über die Bühne gehen kann. Sie waren trotz der Zwangspause von einem Jahr nicht untätig: Das Organisationskomitee wurde personell aufgestockt, organisatorisch geringfügig angepasst und man machte sich Gedanken über die diesjährige Ausgabe. Die Auflagen dafür sind aktuell noch streng, das Turnier dürfte sich wirtschaftlich nicht als Goldesel erweisen. Zwar haben die Organiatoren eine Woche vor Turnierstart soviele Anmeldungen im Voraus erhalten wie noch nie zuvor. Allerdings werden die daraus resultierenden Mehreinnahmen von den Kosten für eine massnahmenkonforme Durchführung eher noch übertroffen. Das für das Turnier erstellte Schutzkonzept sieht beispielsweise unter anderem vor, dass eine Sitzpflicht gelten wird und dass grundsätzlich auf der Stufe 2G+ gearbeitet wird. Trotzdem ist es wichtig, dass die Judokas das Ranking Oensingen nicht vergessen und dass das Beste aus der aktuellen Situation gemacht wird.
Das Grösste unter den Kleinen
Der Standort Oensingen entwickelt sich für die Judoschweiz zu einem der beliebtesten. Auf Anfrage bestätigt der schweizerische Judo & Ju-Jitsu Verband, dass keines der anderen fünf Ranking 500 in der Schweiz mehr Teilnehmer im Wettkampfjahr 2019 verzeichnen konnte. Der Vorsprung auf das zweitstärkste Ranking 500 ist deutlich. 2019 sind in Spiez 50 Athleten weniger angereist. Mit St. Gallen konnte sogar ein Ranking 1000 Turnier übertroffen werden. An den Ranking 1000 Turnieren können sich die Kämpfer mehr Punkte sichern, um sich zu qualifizieren, weswegen die 1000er-Turniere üblicherweise besser besucht sind, aber auch sportlich eine anspruchsvollere Gegnerschaft für die Kämpfer bieten.
Die ideale geografische Situation mit den sehr günstigen Anbindungen hat in den letzten Jahren vermehrt zu einem internationalen Teilnehmerfeld mit Startern aus dem grenznahen Ausland geführt. Ob das auch dieses Jahr wieder der Fall sein wird, bleibt derzeit offen. Gemäss den bereits erhaltenen Anfragen ist das Interesse auf jeden Fall da. Die Ausgabe von 2019 hat dem Sportzentrum Bechburg an der Jurastrasse 12 in Oensingen einiges abverlangt, was das Fassungsvermögen der Halle betrifft. Das Organisationskomitee ist aber überzeugt, dass die Kapazitätsgrenze noch nicht erreicht ist, wenn man den Platz intelligent einteilt. Deswegen wurden bereits Anpassungen vorgenommen, die beim diesjährigen Aufbau berücksichtigt wurden.
Wertvolle Erfahrungen sammeln
Das Schülerturnier findet am Sonntag nach dem Ranking statt und ist mittlerweile traditionell zu nennen, denn bereits zum 15. Mal packen sich die Nachwuchskämpferinnen- und Kämpfer in Oensingen am Kragen. Schon manch ein Kaderathlet hat sich in jungen Jahren in Oensingen die ersten frühen Erfolge erkämpft. Manche davon sind noch immer alljährliche Turnierbesucher, wenn sie auch mittlerweile nicht mehr selber starten, sondern mehr in der Funktion des Nachwuchscoaches teilnehmen.
Natürlich sind in der Kategorie Schüler sowohl Jungs als auch Mädchen vertreten. Bei den Schülern B und Schülern C (Jahrgänge 2010 bis 2014) kämpfen diese auch noch gemischt, erst ab der Kategorie Schüler A (2008 und 2009) werden geschlechtergetrennte Kämpfe ausgetragen. So können einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer von mehreren Kämpfen profitieren, anstatt gleich auszuscheiden, sollte der erste Kampf mit einer Niederlage enden.