Der Kanton Solothurn bereitet sich darauf vor, Menschen unterbringen zu können, die aus der Ukraine flüchten. In Egerkingen und Hägendorf werden zusätzliche Unterkünfte zur Verfügung gestellt. Je nach Entwicklung können rasch weitere Plätze geschaffen werden.
Der Krieg in der Ukraine löst überall grosse Betroffenheit und Solidarität in der Bevölkerung aus. Dies zeigte sich in den vergangenen Tagen auch im Kanton Solothurn. Viele Bürgerinnen und Bürger, Organisationen und Vereine haben sich in den letzten Tagen beim Kanton gemeldet. Sie bieten ihre Unterstützung an oder haben konkrete Fragen zur Aufnahme von Verwandten oder Bekannten. Das Departement des Innern prüft laufend die verschiedenen Anfragen und hat mit der Planung erster Massnahmen begonnen.
Kantonale Unterbringung
Für Schutzsuchende aus der Ukraine gibt es aktuell die Möglichkeit in kantonalen Unterkünften oder privat, beispielsweise bei Bekannten oder Verwandten, unterzukommen. Der Kanton hat Strukturen für die Unterbringung bereit. Dank der Unterstützung der Gemeinden Egerkingen, Balm bei Günsberg und Hägendorf werden drei weitere oberirdische Unterkünfte bereitgestellt, heisst es in einer Medienmitteilung. Insgesamt könnten so weitere 210 Plätze bereitgestellt werden. Diese ergänzen die regulären Strukturen (Kurhaus auf dem Balmberg, Durchgangszentrum Oberbuchsiten und Selzach). In einem ersten Schritt sind ab dieser Woche 50 zusätzliche Plätze im Durchgangszentrum Fridau in Egerkingen parat. Je nach Entwicklung kann die Platzzahl laut Kanton schnell weiter aufgestockt werden.
«Wir sind bereit und wollen den Menschen rasch und unkompliziert helfen, die aus der Ukraine zu uns flüchten und im Kanton Solothurn Schutz suchen», lasst sich Regierungsrätin Susanne Schaffner, Vorsteherin des Departements des Innern, in der Mitteilung zitieren.
Kantonale Anlaufstelle für jene, die helfen wollen
Beim Kanton gehen zurzeit viele Anfragen ein. Viele wollen nicht tatenlos zusehen, sondern aktiv helfen. Das Amt für Gesellschaft und Soziales (AGS) hat für Fragen eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Die «Anlaufstelle Ukraine» ist erreichbar über anfragen@ddi.so.ch. Der Kanton bittet darum zu beachten, dass derzeit sehr viele Anfragen eingehen.
Private Unterbringungen
Viele Anfragen gibt es auch von Privaten, die Wohnraum zur Verfügung stellen möchten. Diese würden laufend aufgenommen, heisst es von Seiten des Kantons. Das Amt für Gesellschaft und Soziales ist dabei, die Prozesse und Zuständigkeiten für private Unterbringungen von schutzsuchenden Personen aus der Ukraine zu definieren und mit dem Bund zu koordinieren.
Der Kanton sorgt dafür, dass die entsprechenden Kapazitäten bereitstehen, falls ukrainische Schutzsuchende entweder direkt oder über eine europaweit koordinierte Verteilung in den Kanton Solothurn kommen sollten. Das Amt für Gesellschaft und Soziales sowie die Einwohnergemeinden beziehungsweise die regionalen Sozialdienste sind für die Unterbringung und Betreuung zuständig. Sobald vom Bund die Bedingungen für den Aufenthalt geregelt sind, wird auf der Seite: so.ch/ukraine entsprechend informiert. Ebenso wird ein Erfassungsformular bereitgestellt, mit welchem Angebote für Privatunterbringungen erfasst werden können.
Weitere Informationen sind zu finden auf der Internetseite des Staatssekretariats für Migration.