In einer kleinen Reihe von Doppelausstellungen zeigt der Kunstverein Olten ungewohnte Kombinationen von Kunstschaffenden. Mit Norbert Eggenschwiler und Roland Weibel wird diese Geschichte nun von zwei regionalen Künstlern weitergeschrieben.
In den Räumen des Kunstvereins Olten treffen derzeit zwei ganz unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten mit ebenso unterschiedlichen künstlerischen Medien aufeinander. Stein trifft auf Leinwand, Objekte auf Malerei und anekdotisches auf farbige Umsetzungen.
Norbert Eggenschwiler arbeitet seit 1985 als Bildhauer und Künstler in Balsthal. Er zeigt seit Jahrzehnten seine Werke in verschiedensten Ausstellungen und ist in Olten auch als Gestalter des «Königs von Olten» auf dem Kaplaneiplatz bekannt. Mit einem Augenzwinkern präsentiert er uns in dieser Ausstellung eine fliegende Scheeballwolke, einen langsam schmelzenden Schneemann, Reste von Schneehaufen sowie Schneebälle, und dies alles aus südspanischem, grobkörnigem, glitzerndem weissem Marmor gearbeitet. Norbert Eggenschwiler mag diese Verwandlung alltäglicher Objekte in seine bildhauerischen Materialien – hier Schnee in Marmor, bei anderer Gelegenheit Holz in Eisenguss oder Citrusfrüchte in geschäumten Kunststoff.
Dies wirkt immer täuschend echt und ist doch gänzlich gegenteilig in der Materialität. Einmal hart, wenn man Weiches erwartet, seltener leicht, wenn man Gewicht erwartet, meistens aber schwer, wenn man glaubt, es einfach hochheben zu können.
Tropenarzt und Maler
Die zweite Position in dieser Ausstellung besteht aus Bildern von Roland Weibel. Er stammt ursprünglich aus dem oberen Kantonsteil und praktizierte bis vor wenigen Jahren als Tropenarzt in Olten. Parallel dazu pflegte er immer die Malerei und zeigt seit rund 30 Jahren regelmässig seine Werke in vielen Ausstellungen. Roland Weibel ist Maler und entdeckt seine Motive an verschiedenen Orten, als Landschafts- oder Stadtansichten, als eine Gruppe von Kühen auf einer Weide, als Blick in den Garten oder auf dürres Holz. Am Anfang einer Arbeit steht jeweils eine Fotografie mit einer für ihn interessanten Situation, die dann verändert und überarbeitet als Vorlage für die malerische Umsetzung dient. In seiner ganz eigenen Malsprache setzt Roland Weibel einzelne Pinselstriche in reduzierter Farbigkeit als Lichtpunkte auf den schwarzen Malgrund. Diese verdichten sich erst aus der Distanz zu einer inhaltlichen Aussage. Die Malerei ist dabei immer von beeindruckendem Format. Zusammen gestalteten die Künstler eine unterhaltsame, sehenswerte Ausstellung.
Kunstverein Olten, Hübelistrasse 30 in Olten, noch bis 10. April. Öffnungszeiten der Ausstellung: Donnerstag und Freitag, 14 bis 17 Uhr; Samstag und Sonntag, 10 bis 17 Uhr.