Berglaufserie Jura Top Tour / Anzeiger Thal Gäu Olten
Verregneter Auftakt: Der Berglauf auf die Froburg war eine äusserst nasse und windige Angelegenheit.

Die Jura-Berglaufsaison ist lanciert

Nach zwei Jahren mit Absagen oder Spezialausgaben gibt es mit der «Jura Top Tour» wieder die beliebte regionale Berglaufserie mit zehn Wettkämpfen. Bei misslichen Wetterverhältnissen wurde die Saison auf der Froburg lanciert.

Ob auf einem steilen Schluchtenpfad, auf einem Karrweg, der sich den Hang hinaufschlängelt oder auf einem asphaltierten Stück einer Bergstrasse: Wichtig ist, dass es hinauf geht. Zwischen 8 und 14,3 Kilometer betragen die Distanzen der Jura-Top-Tour-Läufe, dabei werden von 400 bis 1047 Höhenmeter überwunden. Die meisten Events sind seit Jahren und Jahrzehnten dabei, der Froburg-Berglauf, der heuer zum zweiten Mal nach 2019 stattfand, ist die Ausnahme.

Mit «Born to run» erscheint zudem ein neuer Name in der Terminliste. Was 2021 für die Organisatoren des einstigen Belchenberglaufes als Ausweichvariante entstand, wurde nun definitiv adaptiert und die «Auf und Ab»-Streckenführung ab Olten rund um den Born zur doppeldeutigen Namensgebung verwendet. Im Anzeigergebiet finden zudem Bergläufe der Jura Top Tour in Hägendorf, Matzendorf, Mümliswil und Oensingen statt.

Eigentlich müsste man auch den Froburglauf, mit dem letzten Freitag in Lostorf die Jura Top Tour 2022 gestartet wurde, zu den Anlässen im Anzeigergebiet zählen, denn die letzten 150 Meter bis zur Ziellinie beim Restaurant Froburg liegen auf Trimbacher Gemeindegebiet. Rund 200 Läuferinnen und Läufer beziehungsweise Walkerinnen und Walker eröffneten bei äusserst garstigen Bedingungen die Saison am vergangenen Freitag auf der acht Kilometer langen Strecke mit 466 Meter Höhendifferenz.

«Der starke Wind hat vieles kaputt gemacht», sagt OK-Präsident Stefan Krebs, was gleich mehrdeutig zutrifft. Zum einen wurden Zelte beschädigt, zum andern kämpften die Teilnehmenden vor allem auf der offenen Anhöhe gegen die Böen, und schliesslich dürfte die geringe Zahl der Nachmeldungen auf die Wetterverhältnisse zurückzuführen sein. «Jene, die gekommen sind, waren jedoch begeistert. Und selbst die Kinder, die ihren Parcours im strömenden Regen absolvierten, hatten eine Riesenfreude.»

Am Monatsende in die Schlucht
Bereits am Freitag, 29. April, geht es in Hägendorf in der Tüfelsschlucht weiter. Eine Woche später (Freitag, 6. Mai) folgt der Wengi-Berglauf in Matzendorf, am Samstag, 4. Juni, der Passwang-Berglauf in Mümliswil. In der zweiten Saisonhälfte angesetzt sind die Läufe in Olten (Freitag, 19. August) und in Oensingen (Sonntag, 11. September).

Berglaufserie Jura Top Tour / Anzeiger Thal Gäu Olten
Am 29. April geht es wieder auf der Originalstrecke die Tüfelsschlucht hinauf

Für die meisten Veranstalter kehrt damit nach zwei Jahren der Ungewissheit und der Absagen eine gewisse Normalität ein. 2020 war lediglich der Weissenstein-Berglauf durchgeführt und der Roggenberglauf beispielsweise als individuelle Laufmöglichkeit angeboten worden, 2021 konnten zumindest sieben Wettkämpfe, zum Teil in reduzierter Form, durchgeführt werden. In diesem Jahr gehören nun wieder zehn Bergläufe zur Serie, wovon die besten sechs Resultate für die Jahreswertung zählen.

An die Saison 2019 anknüpfen
«Wir hoffen, dass wir bezüglich Teilnehmerzahlen wieder an die letzte komplette Saison anknüpfen können», sagt Rolf Schoy, seit den Anfängen Präsident des Jura-Top-Tour-Organisationskomitees. In der Saison 2019 zählte man an den zehn Veranstaltungen 4168 Teilnehmende, 2015 waren es sogar 4353 Startende. «Wir haben verschiedene Massnahmen eingeleitet, um attraktiver zu werden, insbesondere im Bereich des Walkings. Zudem wollen wir mehr Werbung machen.»

Die Tradition und der Name allein genügen nicht, auch wenn die Serie und die dazugehörenden Läufe eine lange Geschichte aufweisen. Der ursprüngliche Solothurner Berglaufcup war 1989 gegründet und 2001 in Jura Top Tour umbenannt worden. Den Tüfelsschluchtlauf beispielsweise gibt es zum 33. Mal, den Passwang-Berglauf zum 27. Mal und den Roggenberglauf zum 37. Mal.

Die längste Geschichte weist der Belchenberglauf auf, der heuer als 40. Ausgabe und «Jubiläumslauf» stattfindet – allerdings unter neuem Namen und mit neuer Strecke. Nachdem die Laufsportgruppe Olten als Veranstalter aufhören wollte und die Zukunft dieses Laufes unsicher geworden war, übernahm der Eisenbahner-Sportverein Olten den Anlass und führte ihn 2019 auf einer verkürzten Strecke durch.

Neuer Name und neue Strecke
Ein Jahr später musste bekanntlich verzichtet werden, und im letzten Jahr gabs eine Austragung als «Special Edition C-19» auf einer alternativen Strecke rund um den Born. Die Bilanz fiel dermassen gut aus, dass die Organisatoren entschieden, ihren Lauf künftig in dieser «Up and Down»-Version mit Start und Ziel am gleichen Ort im Oltner Kleinholz auszutragen. Unter der Bezeichnung «Born to run» läuft man nun rund um den Born, wobei gegenüber dem Vorjahr die Strecke auf 12,5 Kilometer verlängert und etwas mehr Steigung (400 Meter auf und ab) eingebaut wurde. «Auf diesen Anlass bin ich sehr gespannt. Vielleicht können wir dort auf einer Strecke mit weniger Höhendifferenz eine neue, andere Klientel ansprechen», meint Schoy dazu.

Elfter Termin ist «Finisher Night»
Für die verschworene Gemeinschaft der Bergläuferinnen und Bergläufer gelten nicht nur die Wettkämpfe als wichtiger Agenda-Eintrag, auch die «Finisher Night» hat mittlerweile ihren festen Platz im Programm. Diesmal ist sie auf den Freitag, 21. Oktober, angesetzt – Läuferinnen und Läufer, welche sechs oder mehr Läufe bestritten haben, werden persönlich eingeladen.

Die Jura Top Tour in der Region
Freitag, 29. April: 33. Tüfelsschlucht-Berglauf in Hägendorf.
Freitag, 6. Mai: 13. Wengi-Berglauf in Matzendorf.
Samstag, 4. Juni: 27. Passwang-Berglauf in Mümliswil.
Freitag, 19. August: 40. Born to run (ehemals Belchenberglauf) in Olten.
Sonntag, 11. September: 37. RoggenBerglauf. www.juratoptour.ch

Text: NRU & Bild: ZVG