Drei Jahrzehnte besorgte Beni Brunner aus der Sollmatt die Grünabfuhr in der Gemeinde Welschenrohr, eine Dienstleistung, welche die Bevölkerung sehr schätzte. Nun musste sich die zuständige Kommission nach einer neuen Lösung umsehen und fand diese in Form einer Sammelstelle auf dem Viehschauplatz.
Um das leidige Verbrennen von Gartenabfällen, Sträuchern und Ästen im Siedlungsgebiet zu vermeiden und illegale Deponien zu verhindern, beschloss der Gemeinderat vor über 30 Jahren, auch auf Druck des Kantons, die Einführung der Grünabfuhr. In den Quartieren wurden 12 Sammelstellen bezeichnet, auf denen die Bewohner ihre Abfälle deponieren konnten. Einmal pro Monat fuhr Beni Brunner mit dem Häcksler vorbei und räumte auf. Mit dem Häckselgut bildete er entlang der Feldwege Mieten, in denen wertvoller Kompost entstand.
Betriebliche Veränderungen
Das Grünzeug musste deshalb in den letzten Jahren in die Sollmatt gebracht werden, wo es verarbeitet wurde. Die Entsorgungen im Dorf erwiesen sich immer schwieriger und aufwändiger, die Sammelstellen gaben oft Anlass zu Reklamationen. «Da Aufträge aus dem Thal weggefallen sind, rentiert der Häckseldienst mit dem Unterhalt der teuren Maschinen nicht mehr», stellte Brunner fest. Zudem ist er bald im Pensionsalter und hat keinen Nachfolger aus der eigenen Familie. So musste er sich entscheiden, den Häckseldienst aufzugeben. Und damit war auch die Deponierung in der Sollmatt nicht mehr möglich.
Langweilig wird es Beni Brunner deshalb nicht. Noch führt er seinen Landwirtschaftsbetrieb weiter. Für die Fernheizanlage Welschenrohr besorgt er weiterhin die Zufuhr der Holzschnitzel. Zudem steht ihm als designierter Wisent Ranger eine neue interessante Aufgabe bevor: Der Bau des Geheges.
Neue Grüngut-Sammelstelle
Die Welschenrohrer können ihre Grünabfälle auch weiterhin entsorgen, denn auf dem Viehschauplatz wurde eine Sammelstelle errichtet. Der Anfahrtsweg ist bedeutend kürzer und der Standort nicht zu nahe am Siedlungsgebiet. Eine Mulde steht für die Aufnahme von Rasenschnitt, Gartenabfällen, Mist und Sträuchern bis fünf Zentimeter Dicke bereit. Küchenabfälle und Asche dürfen da nicht entsorgt werden. Daneben steht der Platz für Baumschnitt und Äste zur Verfügung. Auf eine Einzäunung mit Öffnungszeiten wird verzichtet. Man hofft auf korrekte, saubere Deponierung durch die Bevölkerung, die Gemeindearbeiter sind mit der Überwachung beauftragt. «Nach einer Probephase von fünf Monaten ziehen wir Bilanz und bestimmen das weitere Vorgehen», erklärte Georg Schmid, Präsident der Natur-, Umweltschutz- und Gesundheitskommission. Weitere Entsorgungsmöglichkeiten bietet die Firma RECE AG in Aedermannsdorf an. Grüngut kann dort gratis angeliefert werden. Dazu braucht es eine Sammelkarte, die auf der Gemeindeverwaltung gratis bezogen werden kann.