Schlüpft in verschiedene Rollen: Christoph Schwager

Ein Erzähltheater im Gäu

In der Schälismühle in Oberbuchsiten präsentiert Christoph Schwager am 28. Mai «Dios mio, mehr Gold!» – ein Erzähltheater vom reichsten Mann der Welt.

Auf der Bühne: ein kleiner Berg aus Koffern, Taschen und eine klappernde Kiste. Darin ein paar Requisiten, die Christoph Schwagers Geschichte glaubhaft machen. Aus einem Kofferradio scheppert ein peruanisches Volkslied. Viel braucht Schwager nicht, um die Geschichte vom reichsten Mann der Welt zu erzählen. Das war zu seiner Zeit Pizarro, der mit ein paar Soldaten den goldreichen Inka-Staat überfiel und gleich eine neue Hauptstadt gründete: Lima. In eben dieses Lima kam Schwager gut 500 Jahre nach Pizarro. Aber nicht als Eroberer und Ausbeuter, sondern als einer, der in der Pfarrei eines Armenviertels arbeiten wollte.

Erzählend, spielend und singend schlüpft Schwager in verschiedene Rollen, erinnert sich manchmal wehmütig, manchmal lachend an seine Zeit in der Stadt, in der es nie regnet, und stellt Bezüge zu den damaligen Konquistadoren und zu heutigen Zuständen her.

Überraschende Einsichten
Mühelos wechselt Christoph Schwager in seinem 75-Minutenstück, das ohne Pause gespielt wird, von einer Sprache zur anderen. Meist erzählt er in hiesiger Mundart, doch Pizarro lässt er ein herrisches Spanisch sprechen und übersetzt es fliessend ins Hochdeutsche mit spanischem Akzent. Er spannt mit den Mitteln des Theaters und der Musik einen Bogen von damals zur Gegenwart und kommt dabei zu überraschenden Einsichten, erschreckenden Tatsachen und erstaunlichen Schlüssen. «Dios mio, mehr Gold!» ist ein Lehrstück über Macht- und Goldhunger, aber auch ein kaum versteckter Aufruf zu mehr Solidarität. Nach diesem Erzähltheater erwartet die Besucherinnen und Besucher ein leckerer Apéro, serviert vom Personal des Vereins Freunde der Schälismühle Oberbuchsiten.

Samstag, 28. Mai, um 20 Uhr, Schälismühle Oberbuchsiten. Eintrittspreis inklusive Apéro: 25 Franken. Vorverkauf in der Gemeindeverwaltung Oberbuchsiten. Weitere Infos: www.schälismühle.ch

Text: MGT & Bild: ZVG