Kirchgasse 8 und 10 / Anzeiger Thal Gäu Olten
Das neue Kunstmuseum soll durch einen Anbau erweitert werden.

Jetzt werden die Weichen gestellt

In der Kirchgasse 8 und 10 will die Stadt mit einem Kredit die nächsten Schritte angehen

Für das neue Kunstmuseum an der Kirchgasse 10 und seinen alten Standort an der Kirchgasse 8 hat die Stadt nun konkrete Pläne. Beide Liegenschaften werden ergänzt und erneuert. Nach dem Architekturwettbewerb und der Projektüberarbeitung ist nun für die weitere Planung ein Projektierungskredit in der Höhe von 2,5 Millionen Franken nötig. Darüber stimmt das Gemeindeparlament am 23. Juni ab.

Die Liegenschaften an der Kirchgasse 8 und 10, die sich im Eigentum der Einwohnergemeinde Olten befinden, weisen einen dringenden Erneuerungsbedarf auf. Zudem benötigt das Kunstmuseum Olten zeitgemässe Flächen und Infrastruktur für Sammlung und Ausstellungen. Aus diesem Grund hat das Parlament im September 2020 beschlossen, dass das Kunstmuseum in die Liegenschaft Kirchgasse 10 verlegt und beide Liegenschaften zweckmässig ergänzt und erneuert werden sollen. Nach Abschluss des Architekturwettbewerbes und einer Projektüberarbeitung ist nun für die weitere Bearbeitung ein Kredit von 2,5 Mio. Franken für die Projektierung des neuen Kunstmuseums und für die Entwicklung der Liegenschaft Kirchgasse 8 erforderlich, über den das Gemeindeparlament am 23. Juni befinden wird. Das schreibt die Stadt in einer Medienmitteilung.

Die Erneuerung des Kunstmuseums basiert auf einem mit 37:0 Stimmen beschlossenen Auftrag des Gemeindeparlamentes vom 24. September 2020, welcher für das neue Kunstmuseum den Standort, das Raumprogramm und einen Kostenrahmen vorgab. In der Zwischenzeit wurde ein Architekturwettbewerb abgeschlossen mit dem Ziel, den Generalplaner mit dem überzeugendsten Konzept für die beiden sanierungsbedürftigen Liegenschaften zu finden. Das Siegerprojekt «Vedo dove devo» wurde dann der Öffentlichkeit präsentiert. Auf der Basis des Juryberichts erfolgte nach Abschluss des Verfahrens eine Projektoptimierung für den Museumsbereich.

Neues Museum: Klein, aber fein
Als Zielsetzung für die künftige Ausrichtung des Kunstmuseums wurde festgelegt, dass das neue Museum klein, aber fein sein soll: Der Betrieb (Personal, Sammlungsbetreuung, Ausstellungsprogramm) soll sich nach dem Umbau nicht ändern. Die Ausstellungsräume sollen in Zukunft so angeordnet sein und bespielt werden, dass auch während Ausstellungsaufbauten ein durchgehender Ausstellungsbetrieb möglich ist. Und es braucht sowohl mehrere kleinere Ausstellungsräume für thematische Einheiten wie auch einen grosszügigen Ausstellungsraum für grössere Werke im geplanten Anbau.

Die durch die Verschiebung des Kunstmuseums freiwerdende Liegenschaft Kirchgasse 8 soll weitestgehend erhalten und in Richtung Munzingerplatz ebenfalls durch einen Anbau ergänzt werden. Dort wurden für den Wettbewerb eine Gastronomienutzung sowie eine kleine Ladenfläche angedacht, die auch als Marktstände ausformuliert werden kann. Im ersten Obergeschoss sollen Dienstleistungsflächen angeboten werden und darüber sieben Wohnungen Platz finden.

Kirchgasse 8 und 10 / Anzeiger Thal Gäu Olten
Die freiwerdende Liegenschaft an der Kirchgasse 8 wird ebenfalls durch einen Erweiterungsbau in Richtung Munzingerplatz ergänzt.


Kein Investor gefunden
Für die Entwicklung der Liegenschaft an der Kirchgasse 8 hatte der Stadtrat zuerst die Vergabe an Dritte via Baurecht im Rahmen eines Investorenwettbewerbs geprüft. Allerdings ging kein Angebot für das Baurecht ein. Daher soll nun die Variante «Eigenerstellung» auf Basis des Wettbewerbsresultats umgesetzt werden. Für eine Entwicklung und Investition durch die Stadt selber spreche, dass es sich um einen zentralen Standort in Olten handelt, dieses Vorgehen eine optimale Koordination mit der städtischen Investition ins Kunstmuseum erlaube und sich eine Rendite erwirtschaften lasse, heisst es in der Mitteilung. Sie könne jedoch nur umgesetzt werden, wenn das Kunstmuseum in die Liegenschaft an der Kirchgasse 10 umziehen kann.

Das Projekt setzt die Anforderungen nach Ansicht des Stadtrates vorbildlich um und leistet mit der Aufwertung der Innenstadt auch über den Auftrag hinaus einen wertvollen Beitrag für das Stadtleben. «Die Stadt hat die Chance, ein Projekt umzusetzen, das ideal auf die Anliegen des städtischen Kunstmuseums zur verbesserten Nutzung seines Potenzials eingeht, sich hervorragend in die Innenstadt einfügt und sich in Bezug auf die Kosten moderat verhält», heisst es.

Volksabstimmung 2023
Bei einer Ablehnung der Vorlage würde sich die Situation hinsichtlich des dringenden Handlungsbedarfs nicht verbessern und die zwei dringend sanierungsbedürftigen Liegenschaften würden bestehen bleiben. Der Stadtrat beantragt daher dem Gemeindeparlament, dass «dieses Projekt unbedingt im vorliegenden Umfang und zeitnah» weiterentwickelt werden soll. Bereits im August soll dann die Projektierungsphase beginnen, so dass der Baukredit im Juni nächsten Jahres dem Gemeindeparlament und im Oktober 2023 dem Volk unterbreitet werden kann. Die Realisierung des Umbaus der Liegenschaften soll im Juni 2024 beginnen und Ende 2025 abgeschlossen werden.

Text:MGT & Bilder: ZVG