Buergerhaus Grünholz / Anzeiger Thal Gäu Olten
Seit einem halben Jahrhundert ein beliebter Treffpunkt: das Bürgerhaus Grünholz

Treffpunkt feiert Jubiläum

Vor 50 Jahren entstand in Welschenrohr das Bürgerhaus Grünholz

Seit eh und je war die Waldlichtung Grünholz in Welschenrohr ein beliebter Treffpunkt für Familien und Vereine. Jedoch fehlten ein Schutz bei Regenwetter sowie Trinkwasser, Toiletten und ein geheizter Raum. Mit dem Bau des Forsthauses vor 50 Jahren wurde das Grünholz wesentlich aufgewertet und lud vermehrt zum Verweilen ein – ein guter Grund für einen Festanlass.

Schon im 19. Jahrhundert trafen sich die Welschenrohrer in der Waldlichtung Grünholz, nördlich vom Dorf gelegen, zwischen Weide und Fluh. An schönen Sonntagen war da der Treffpunkt der Familien: Picknicken, Bräteln, Spielen waren angesagt. Beliebt war das traditionelle «Stöckle», ein Wurfspiel, das viel Treffsicherheit verlangte. Die Kinder tummelten sich im Wald. Die Vereine führten dort ihre Waldfeste durch. Die Bürgergemeinde baute den Rastplatz aus, erstellte Feuerstellen, schuf Tische und Bänke an, verbesserte die Zufahrt, errichtete einen Kinderspielplatz. Was fehlte waren Toiletten, Wasser und ein Schutz bei regnerischem Wetter.

3000 Stunden Fronarbeit
Der Bürgerrat mit Bürgerammann Walter Allemann nahm sich Ende der Sechziger Jahre der Sache an: Das Ziel war der Bau eines Forsthauses mit Freisitz und Cheminée. Es wurden Pläne erstellt, Bewilligungen eingeholt und mit dem Bau begonnen. Ein Aufruf zur Fronarbeit hatte Erfolg. So schrieb der Bürgerammann, der die Bauleitung übernahm: «Am ersten Tag erschienen 12 Mann, dann stieg die Zahl auf 20 bis 30, und als Rekordbeteiligung erschienen 46 Mann.» Für die Wasserleitung musste ein 720 Meter langer Graben bis zum kleinen Reservoir ausgehoben werden. Vor dem Haus entstand aus einem Findling ein Brunnen. Elektrischer Strom wurde zugeführt und eine Abwasserleitung erstellt.

Die Arbeiten schritten zügig voran. Am 1. Mai 1971 fand für alle Fronarbeiter die Aufrichtefeier statt. Zur Einweihung am 3. Juni 1972 erschienen gegen 500 Personen. Rund 3000 Stunden Fronarbeit wurden geleistet. Wasser und Strom waren nun vorhanden, ebenso Toiletten. Dies alles erleichterte die Durchführung von Anlässen. Und so blieb das Grünholz ein beliebter Ort der Begegnung, aber nun mit den nötigen Einrichtungen. Die Bürgerstube ist ideal für kleinere Gruppen, für Sitzungen und Versammlungen, dank Cheminée auch im Winter. Der Freisitz, ebenfalls mit Cheminée, eignet sich vorzüglich zum Grillieren.

Buergerhaus Grünholz / Anzeiger Thal Gäu Olten
Beliebt bei Kindern: Der Spielplatz mit Turm, Rutschbahn und anderen Spielgeräten.


Bürgergemeinde sorgt für Unterhalt
Mit dem Bau des Holzschopfes 2005 entstand Raum für Brennholz, Maschinen, Geräte, Tische und Bänke. Die Unterhaltsarbeiten besorgte seit eh und je die Bürgergemeinde. Weitere Sitzgruppen wurden angeschafft, Feuerstellen mit Grillrost erstellt, die Zufahrtsstrasse erneuert. Auf die Jubiläumfeier hin wurde das Bürgerhaus herausgeputzt, das Dach erneuert, der Freisitz renoviert und die Fenster ersetzt. Bei Kindern beliebt ist der Spielplatz mit Schaukel, Spielturm, Rutschbahn und weiteren Spielgeräten. Die Baumnusskugelbahn entstand im Rahmen eines Ferienpasses.

Einweihung verbunden mit Weidgang
Der Weg zur Jubiläumsfeier am nächsten Samstag führt über die Weide zum Bärenackerweiher, der unlängst erneuert wurde. Herbert Glanzmann orientiert über Entstehung, Arbeiten und Zweck des Weihers. Unterwegs bietet die Weide viel Sehenswertes und über den Waldlehrpfad erreicht die Festgemeinde das Grünholz. Zum Festakt «50 Jahre Bürgerhaus Grünholz» spricht Urban Fink, ein Welschenrohrer Bürger. Musikalisch wird die Feier umrahmt durch Einheimische: die «Music for fun Band» sowie Simu Lüthi, Leadsänger von Volxrox.

Text & Bild: WSW